Liebe Caro,
So wie es verschiedene Maßbänder gibt, mit unterschiedlichen Messeinheiten, so gibt es auch verschieden sensitive Testkits – nicht nur für Hormonmessungen. Sie mögen zwar meistens im Picogrammbereich messen, aber können trotzdem generell höhere oder niedrigere Werte ergeben, weil sie eine andere Sensitivität mit anderen Zielbereichen haben. Hier geht es also nicht um richtig oder falsch, sondern um die jeweils angegebenen Zielbereiche.
Je größer der Zielbereich ist, umso „verschwommener“ ist die therapeutische Aussage. Normalerweise reicht es, wenn ein Labor die ungefähren Zielbereiche von ca. 70% der Durchschnittsbevölkerung angeben – meistens in Anlehnung der Vorgaben der Testkit-Hersteller. Das genügt dem Gesetzgeber.
Hat man aber den Wunsch, eine Vergleichsgröße von gesunden und belastungsfähigen Menschen anbieten zu können, dann gehört dazu eine sehr detaillierte Abfrage u. Beobachtung von mindestens 100 gesunden, beschwerdefreien Menschen – von jeweils der spezifischen Personengruppe bitteschön (Alter, Geschlecht, Zyklustag)! Daher ist uns der Fragebogen von Anfang an wichtig gewesen! Nach der Begleitung von etlichen Tausend Testeingängen, zusammen mit den parallelen Fragebögen, bekommt man ein feines Gespür, wo die eigentlichen, schöpfungsgemäßen Zielbereiche liegen.
Anfangs habe ich darum gekämpft, dass in D ein einheitlicher Test für die jeweils gleiche Hormonart verwendet wird (wie beim TSH), aber das ist mir nicht geglückt. Ich hatte das Privileg die SHT-Szene über Insider-Informationen von Anfang an zu kennen. In D gehe ich davon aus, dass jeder SHT-Anbieter nach individuellem Wissen und Technik die SHT-Tests sorgfältig misst – aber eben mit einer der mindestens 4 verschiedenen Testkits oder Testverfahren. Bei welchen Laboren je nach Preis verschiedene Testkits eingesetzt werden, weiß ich nicht in allen Fällen. Für den preisbedingten Wechsel von Testkits sind große Referenzspannen sehr willkommen! Es gab und gibt Labore die einfach ähnliche od. gar die gleichen Zielwerte eingesetzt haben – ohne zu wissen, mit welchen Testkits unser Partner-Labor arbeitet… Ähnlich makaber sind Nur bei einem ausländischen Labor habe ich Zweifel, dass tatsächlich gemessen wird. Wenn vom Labor (parallel zum Test) Produkte angeboten werden, dann ist es günstig, wenn viele Werte möglichst niedrig sind. Zusätzlich sind utopisch hohe Zielwerte für den Produktverkauf lukrativ!
Um Messwerte zuordnen zu können, bracht man genaue Angaben zum ZT, Alter, Diagnosen, Fragestellung und derzeitige Symptomatik.
Hoffentlich habe ich Dir mit meiner Antwort weiterhelfen können. Deine Elisabeth Buchner