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Heftige Menstruationskrämpfe haben zwei Ausprägungen: Die Dysmenorrhoe oder Endometriose.

Wer „nur“ für einige Stunden am ersten oder zweiten Zyklustag mit krampfartigen Bauchschmerzen zu kämpfen hat, der wird vermutlich eine „Dysmenorrhoe“ haben. Diese Beschwerden können sich bis zu einen Tag hinziehen. Die gute Nachricht in diesen Fällen: Mit krampflösenden Schmerzmitteln ist dieses Problem relativ gut auszuhalten. In den meisten Fällen verabschieden sich diese Regelbeschwerden mit der ersten Schwangerschaft. Bei der Endometriose haben wir andere Erkennungszeichen.

Endometriose erkennen

  • Starke, fast nicht auszuhaltende Schmerzen während der Menstruation – manchmal so lange, wie die Blutung andauert. Viele sind an diesen Tagen arbeitsunfähig. Manche müssen unter den Schmerzen erbrechen oder werden bewusstlos. Es handelt sich also um einen Schmerzpegel der schlimmsten Sorte.
  • Es gibt kein Schmerzmittel, das zufriedenstellend wirkt.
  • Endometriose kann auch nach einer Geburt wieder auftreten.

Aussage einer betroffenen Mutter von 4 Kindern:

„Von Jugend an kämpfte ich mit Endometriose-Schmerzen. Mein Gynäkologe versprach mir, dass nach der ersten Geburt die Schmerzen vorbei seien. Leider irrte er sich in meinem Fall. Ich hatte auch nach meinen Geburten bei jeder Regel mehrere Tage anhaltende Schmerzen. Bei meinen 4 Geburten waren die Schmerzen viel schneller vorbei.“

Diese Beschreibung macht deutlich, dass Frauen, die mit solchen Schmerzen zu kämpfen haben, dringend Hilfe brauchen. Es verletzt Betroffene zusätzlich, wenn eine Fachkraft bei ausbleibendem Therapieerfolg ungeduldig wird und Sätze sagt wie: „Stellen sie sich nicht so an! Das gehört zum Leben einer Frau!“ oder „Freuen sie sich auf die Wechseljahre, dann ist das Theater vorbei.“ Solche Aussagen sind leider keine Seltenheit.

Thesen zu möglichen Ursachen oder Verstärkern:

  1. Gynäkologische Fachkräfte vermuten, dass Schleimhautpartikel aus der Gebärmutter durch den Eileiter in den Bauchraum gelangen und an den Eierstöcken oder am Bauchraumgewebe anhaften. Dort reagieren diese Gewebeteilchen während der Regel genauso wie in der Gebärmutter.
  2. Unser Verdacht ist, dass das Wehenhormon Oxytocin durch ein hormonelles Hormonungleichgewicht so stark ausgeschüttet wird, dass die Schmerzen fast nicht mehr zu ertragen sind. Wehenschmerzen bei der Geburt sind ja auch nicht durch Schmerzmittel zu beseitigen. Das geht nur durch eine Rückenmarkspunktion. Mögliche Hormonstörungen können sein: Hohe SD-Funktion speziell während der Regel, Mangel an Estriol, Estradiol und Progesteron während der Regel und/oder zu viel Prolaktin.
  3. Psychologen sehen bei Endometriose auch Stresskomponenten und / oder seelische Faktoren als Verstärker oder Auslöser solcher Bauchkrämpfe. Diese Vermutung ist eine Ableitung der Erfahrung, dass seelische Nöte oft u.a. im Bauch spürbar sind. Serotonin wird schließlich zum großen Teil im Darm gebildet. Ist die Darmflora gestört, dann bedeutet das Stress und Überforderung in vielerlei Hinsicht für den gesamten Bauchraum (Magen, Darm, Galle, Leber, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Nebennieren).

Behandlungskonzepte

Entsprechend der These 1:  Die häufigste Empfehlung oder Verordnung bei Endometriose ist eine durchgehende Pilleneinnahme. Damit wird die Regelblutungen unterdrückt. Bei den meisten Betroffenen bleiben die fürchterlichen Schmerzphasen unter dieser Behandlung aus. Doch wird die Pille abgesetzt, beginnen wieder zunehmend oder sofort die Schmerzen während der Regel. Kommt die Pille aus individuellen Gründen nicht infrage, dann wird eine Operation empfohlen. Dabei werden Gewebewucherungen im Bauchraum entfernt oder, im schlimmsten Fall, auch zu einer Gebärmutterentfernung geraten.

Aber was kann man einer Frau raten, die mit massiven Nebenwirkungen einer durchgehenden Pilleneinnahme nicht leben will oder kann? Oder was für Möglichkeiten haben Frauen mit Kinderwunsch? Für sie stellen wir weitere Therapie-Angebote bei Endometriose vor.

Entsprechend der These 2: Wir haben die Beobachtung gemacht, dass nach einem behutsamen, körpergerechten Korrigieren des Hormonhaushalts eine deutliche Besserung oder das Verschwinden der Endometriose-Schmerzen möglich ist. Eine Fachkraft kann abklären, ob eine unausgewogene Versorgung von Schilddrüsenhormonen, Estradiol, Estriol oder Progesteron beteiligt ist. Auch ein hohes Prolaktin (Milchbildungshormon) kann ein zusätzlicher Faktor sein. Wir hoffen, dass die zukünftige Forschung in dieser Richtung investiert.

Entsprechend der These 3: Wenn nach extremen Stressphasen oder seelischen Krisen ein erstes oder erneutes Auftreten der Schmerzen festzustellen ist, dann spielen vermutlich auch diese Faktoren eine wichtige Rolle. In Stressphasen reagiert unser Körper mit außergewöhnlichen Maßnahmen und Notmechanismen, die unseren Organen und Drüsen mehr Arbeit zumutet. Um Stresshormone vermehrt auszuschütten, werden manchmal andere Hormonbereiche vernachlässigt – ganz besonders die Geschlechtshormone. (Damit wären wir u.a. auch wieder bei These 2.) Weiß eine Endometriose-Patientin um solche möglichen Zusammenhänge in ihrem Leben, dann sind Therapieangebote, die Stressphasen oder seelische Not verarbeiten oder verkürzen helfen, sehr sinnvoll.

Eine naturheilkundliche Unterstützung der Organe im Bauchraum, kann sehr hilfreich sein. Dies sollte in Zusammenarbeit mit einer begleitenden Fachkaft geschehen.

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