Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die mit Konzentrationsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten und Erinnerungsnöten kämpfen, werden früher oder später mit der Frage nach AD(H)S (Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung) konfrontiert. In den meisten Fällen wird die Verordnung von Ritalin, Stratera oder ähnlichen Medikamenten empfohlen. Suchen Eltern und Betroffene nach möglichen Zusammenhängen, Ursachen und Unterstützungsalternativen, dann mögen folgende Punkte dem Gespräch mit den behandelnden Fachkräften dienen.
AD(H)S / ADD + Konzentrationsmangel
Mögliche Hormonzusammenhänge
- Mangel an Progesteron, Testosteron
- Nebennierenschwäche (Cortisolschwäche)
- Zusätzliche oder alleinige Schilddrüsenstörungen
- Zu viel Adrenalin z.B. durch zuckerhaltige Nahrung
- Hormonungleichgewicht durch Stress, z.B. durch Probleme in der Familie oder in der Schule, Vernachlässigung, fehlende Nestwärme
Fehlendes Selbstvertrauen
Mögliche Hormonzusammenhänge
- Testosteronmangel und Progesteron
- Nebennierenschwäche (Cortisol)
Aggression, extreme Stimmungsschwankungen
Mögliche Hormonzusammenhänge
- Schilddrüsenstörung
- Testosteronmangel (Zu viel Testosteron kommt selten vor)
- Zu hohes Adrenalin und Cortisol
- Progesteronmangel
Hinweise zu Schilddrüsenuntersuchungen
- Norm- oder Referenzwerte bei Schilddrüsen-Bluttests entsprechen 70% der Durchschnittsbevölkerung, die in Laboruntersuchungen vorgenommen werden – ungeachtet wie gesund oder krank die Testpersonen sind
- Eine sinnvolle Diagnostik kann erst dann erfolgen, wenn an einem typischen Symptomtag mindestens die TSH, FT3 und FT4 gemessen werden. Der alleinige TSH-Wert ist nicht aussagekräftig.
- Zusätzlich wäre mit der behandelnden Fachkraft durchzusprechen, ob eine Parasiten-, Fluor- oder Quecksilberbelastung vorhanden sein kann. Auch Nährstoffmängel wären zu testen. Dies sollte von einer medizinisch-therapeutischen Fachkraft in einer gründlichen Anamnese abgefragt und gezielt therapiert werden.
Traumata
Sue Gerhardt, eine Wissenschaftlerin aus den USA, befasst sich mit Traumata und deren Folgen bei Kindern. Sie schreibt in ihrem Buch „Die Kraft der Elternliebe“ (Buch ist nur noch im Antiquariat erhältlich): „Ein Kind kann Traumata selten verbal ausdrücken oder verarbeiten – Sprach- und Ausdruckslosigkeit sagt nichts darüber aus, wie sehr die kleine Seele hungert oder erschüttert sein kann. Das muss uns als Eltern bewusst sein! Eine elterliche Trennung oder ein Streit als frühkindliches Trauma ruiniert die Nebennieren genauso wie andere traumatische Erfahrungen. Sichtbar wird das erst später, durch Stressintoleranz und mit immunologischer Anfälligkeit.“ Empfehlenswert ist auch die tiefenpsychologische Fachliteratur von Christa Meves, die seit über 40 Jahren über Zusammenhänge in der frühkindlichen Entwicklung forscht.