„Ach wenn ich doch bloß einen Arzt finden könnte der mich ernst nimmt und der sich auskennt…“ Diesen Satz hören wir oft!
Nachdem wir inzwischen mit vielen engagierten Ärzten in Verbindung stehen, kann ich Ihnen versichern: Es gibt Ärzte, die den gravierenden Unterschied zwischen synthetisch veränderten und natürlichen Hormonen kennen. Es gibt Ärzte, die Antibiotika meiden wo sie nur können und es gibt Ärzte, die nicht jedes unerklärliche Symptom als „psychisch“ diagnostizieren. Ja, sie sind in der Minderheit und werden oft von misstrauischen Kollegen „geschnitten“. Genau diese vertrauenswerten Ärzte wollen wir finden!
Bei uns sammeln sich sehr viele notvolle, teils traumatische Erfahrungen im Miteinander mit „Fachleuten“. Vorneweg sei betont, dass es uns nicht darum geht, unliebsame Fachleute an den Pranger zu stellen, sondern hauptsächlich darum, die guten, behutsamen und engagierten Ärzte zu finden, sie zu ermutigen und zu empfehlen.
Welche Produkte können der Arzt u. HP verordnen?
Die individuelle Hormonregulierung gehört immer in die Hände von Fachleuten, die sich ausführlich mit dem Hormonthema und seinen natürlichen Anwendungsmöglichkeiten beschäftigt haben. Es gibt im Hormonbereich sehr widersprüchliche Aussagen, Behauptungen und Behandlungssysteme. Dogmen, die in der medizinischen Wissenschaft aufgestellt werden, sind schwer zu hinterfragen. Das Internet bietet dagegen heiße Diskussionen von Pro und Contra diverser Behandlungsmethoden. Daher ist es für viele Ratsuchenden verwirrend was sie von Fachkräften, im Internet, über Beipackzettel von Hormonmedikamenten und Werbeprospekten zum Thema Hormone erfahren.
Laut „Roter Liste“ kann z.B. ein Frauenarzt ein niedrig dosiertes Progesteron-Gel oder alternativ dazu eine 1% Progesteron-Creme aus der regionalen Apotheke verschreiben. Deshalb freuen wir uns über alle Apotheken, die in enger Zusammenarbeit mit Ärzten, niedrig dosierte Cremes oder Gels mit natürlichen Hormonen herstellen. So eine Zusammenarbeit ist wünschenswert! Einige Apotheken in Deutschland, Österreich und Schweiz sind hier Vorbilder!Deutlich größer geworden ist auch die Auswahl bei homöopathisch deklarierten Hormonprodukten. Das eröffnet den Heilpraktikern viele Therapie-Möglichkeiten! Übrigens gilt das auch für Schilddrüsenhormone!
Nicht vergessen: Es sind keineswegs immer Hormonprobleme, die notvollen Symptome auslösen können. Unser Hormonsystem hat viele mögliche Fehlerquellen – und nicht immer sind es in erster Linie die Hormone! Leider sind sie aber meistens beteiligt. Unsere Hormone sind wichtig in der Immunabwehr oder unsere Hypophyse reagiert auf körperliche und seelische Nöten mit einer erhöhten Hormonausschüttung. Da in der Speichel-Hormontestung feinste Schwankungen sichtbar werden, kann man auch in dieser Hinsicht erkennen, ob der Körper noch auf Herausforderungen reagieren kann oder ob das Immunsystem kämpft – ohne dass gravierende Symptome zu sehen sind.
Das Internet ist eine Fundgrube zum Thema natürlicher Hormone – leider nicht immer mit angemessenen Informationen oder Angaben zu Wirkungsweise und Dosierung. Bei manchen Behauptungen stehen uns sämtliche Haare zu Berge! Zum Beispiel findet man dort immer wieder die Behauptung, dass man z.B. mit Progesteron nichts falsch machen könne, weil es ja ein natürlicher Wirkstoff ist. Ach und dann heißt es immer so schön: „Wenden sie sich bitte bei Fragen zu diesem Medikament an ihren Arzt oder Apotheker!“ Dazu eine Rückmeldung einer Apothekerin.
„…und wie soll ich all die Fragen zu den Hormonwirkstoffen beantworten, wenn ich z.B. den Unterschied der Gestagene in Pille und Körper nie gelernt habe? Wer lehrt einem das denn in der Ausbildung?“
Genau das fragen auch Ärzte und Heilpraktiker. Aber wir sind fleißig dabei, über Fachschulungen allen dafür offenen Fachleuten viel von diesen Zusammenhängen weiter zu geben (siehe Link Fortbildung). Inzwischen finden Sie auf unserer Internetseite einige Adressen von Selbsthilfegruppen oder Fachleute als regionale Kontaktperson des Hormonhilfe-Dienstes, die als Ansprechpartner dienen. Sie kennen meistens die regionalen Arztadressen und helfen bei der Suche nach informierten Fachkräften, Therapeuten, Heilpraktikern und Apotheken.
Umgang mit Fehlbehandlungen
Immer öfter sind wir mit Berichten von eindeutiger Körperverletzung durch schlampige, fahrlässige Behandlung konfrontiert. Die wenigsten Betroffenen haben den Mut oder die Kraft gebührende Entschädigung zu fordern. Diese Entscheidung ist eine Gratwanderung auf der Suche nach dem kleineren Übel: Sag ich‘s oder sag ich‘s nicht? Eine rätselhafte Rolle spielen dabei die Krankenkassen. Die meisten Fehlbehandlungen mit folgender Nachbehandlung gehen auch auf Kosten der Kassen – von den Schmerzen und Nöten der Patienten mal ganz abgesehen. Warum engagieren sich die Kassen nicht stärker um unwahrhaftig abrechnende, korrupte Ärzte zu belangen? Dass ein Arzt den anderen deckt, ist ja noch logisch nachzuvollziehen. Die Standes- und Berufsehre hat ein immenses Gewicht. Inzwischen gibt es aber unabhängige Beratungsstellen, die betroffenen Patienten zur Verfügung stehen, um an Entschädigungen oder Hilfen heranzukommen. Weiter unten finden Sie Adressen, die Ihnen helfen können.
Ein Arzt als Zielscheibe?
Sind Ärzte bereit einen anderen, naturheilkundlichen Weg zu gehen, dann bedeutet das unter Umständen eine Anfeindung von Kollegen – bis hin zu Unterlassungsklagen, Kollegen-Mobbing und Schikane. Es ist zwar inzwischen modern, die Naturheilkunde oder „ganzheitliche Heilverfahren“ auf die Praxistafeln zu schreiben – aber was im Sprechzimmer geschieht, sieht oft recht „rezeptpflichtig“ aus. Das kann bei vielen Ärzten auch ein Lernprozess sein, den wir als Patienten regelrecht züchten. Wir erwarten eine sorgfältige Untersuchung, einige wissende und tröstende Worte mit einem alles erklärenden Kopfnicken, den Rezeptblock und dann MUSS das Problem morgen behoben sein! Ist der konsultierte Arzt ein schlechter Arzt, wenn die Heilung nicht über Nacht eintritt? Bei vielen ist das so! Also her mit dem Antibiotika-Wundermittel! Wir werden es und den Arzt bald wieder bemühen müssen… So manche Fachkraft fühlt sich gegenüber solchen Erwartungshaltungen in der Klemme – selbst beim guten Willen zum alternativen Weg. Ein Allgemeinarzt sagte mir einmal: „Bei ca. 50% meiner Fälle habe ich keinen blassen Schimmer was den Leuten wirklich fehlt. Ich behandle dann auf gut Glück und hoffe auf den Placebo-Effekt“… Das war kein junger und unerfahrener Arzt! Er führt eine sehr gefragte Praxis und erfreut sich allgemeiner Beliebtheit.
Warum denken wir eigentlich, dass ein Arzt oder Heilpraktiker alle Rätsel in meinem Körper erkennen und lösen muss? Woher kommt die Vorstellung, dass ein Arzt immer weiß, was mir fehlt? Wir möchten ausdrücklich betonen, dass wir große Hochachtung haben vor den anatomischen Kenntnissen unserer Ärzte. Das haben sie bis ins kleinste Detail gelernt! Beim Zusammenspiel aller Organe, Kreisläufe und dem Hormonhaushalt wird das Wissen deutlich weniger. Gehen Sie nicht einfach davon aus, dass Ihr Arzt alles über die Chemie und Funktionsweise des menschlichen Körpers weiß. Wir alle stehen beim menschlichen Körper vor vielen Rätseln – auch wenn mit Fachbegriffen jongliert wird, dass einem die Ohren schlackern. Im Grunde wissen wir noch sehr wenig – auch ein Arzt! Haben Sie schon mal nachgedacht, wie ein Arzt oder Heilpraktiker reagiert, wenn er selbst krank ist und sich nicht helfen kann? Obwohl er dabei sogar fühlt, empfindet und stundenlang untersuchen und beobachten, testen und in Fachbüchern wälzen kann. Auch Ärzte kommen an ihre Grenzen. In einer nahen Stadt starben in einem Jahr drei Ehefrauen von Gynäkologen an Brustkrebs. Wir ermutigen dazu unsere Ärzte als Fachkraft ernst zu nehmen – solange sie auch uns mit unseren Anliegen, Empfindungen und Symptomen ernst nehmen.
Welche Rechte habe ich gegenüber dem Arzt?
Die Patientenrechte passen sich immer mehr den Interessen der Krankenkassen und Arztverbänden an. Das ist leider so. Deswegen müsste der Gesetzgeber eigentlich ein waches Auge darauf werfen, dass kranke Menschen nicht zum Spielball von wirtschaftlichen Interessen werden. Ein geläufiger Ausspruch unserer Zeit heißt: „Nichts ist so krank wie unser Gesundheitssystem.“ Nachdem wir Zeuge wurden, wie rasant schnell sich Rechte ändern können – oft zu Ungunsten der Patienten – macht es wenig Sinn hier einzelne Patienten-Rechte aufzuführen. Es gibt sie jederzeit abrufbar bei ständig aktualisierenden Patienten-Beratungsstellen.
Hier nur ein kleiner, aber sehr wichtiger Auszug von Rechten, die uns hoffentlich erhalten bleiben:Der Arzt ist verpflichtet, den Patienten nach bestem Wissen und Gewissen zu behandeln. Doch jeder ärztliche Eingriff muss vom Patienten ausdrücklich genehmigt werden.
- Nur wer über seine Krankheitsdiagnose, über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten, Heilungsaussichten und Risiken Bescheid weiß, kann verantwortungsbewusst entscheiden. Deshalb muss ein Arzt seine Patienten umfassend aufklären, und zwar rechtzeitig, damit diese noch die Möglichkeit haben, sich zusätzliche Informationen einzuholen und Alternativen zu prüfen.
- Auch wenn manche Unterlagen Eigentum des Arztes sind: Patienten müssen auf jeden Fall Einsicht in ihre Krankenakten erhalten. Sie haben Anspruch auf Kopien jeglicher Laborbefunde.
- Arzt, Versicherung und notfalls die eigene Krankenkasse sollten selbstverständlich für Schäden durch Behandlungsfehler haften.
Kostenlose Beratung erhalten die Betroffenen bei örtlichen Patientenberatungsstellen (Verbraucherzentralen) oder ihrer Krankenkasse. Näheres zu Adressen siehe unten.
Beratungsleistungen von Ärzten ohne finanzielle Gegenleistung?
An der Beratungsleistung und Diagnose-Sorgfalt erkennen Sie gute Ärzte und Heilpraktiker. Theoretisch ist das klar. Aber wie sieht das in der Praxis aus? Wie viel Beratungszeit wird dem Arzt honoriert?
Die gesetzlichen Krankenkassen decken diese Arbeit pauschal mit ca. 3 bis 7 € ab! Wenn Ihr Allgemeinarzt sich 30 Minuten Zeit nimmt, nur um Ihnen zuzuhören oder Sie zu beraten, dann bekommt er nicht mal 5.- € dafür. Eine Putzfrau verdient in der gleichen Zeit mehr! Ein Schornsteinfeger den bis zu 20-fachen Betrag. Was halten Sie von dem Vorschlag, Ihrem regulären Kassenarzt anzubieten, eine persönliche Beratung privat zu zahlen, damit Sie sorgfältig alle Fragen klären können? Oder wollen wir warten, bis noch mehr unserer guten Hausärzte gezwungen sind, in den privaten Praxis-Betrieb zu wechseln? Die Entwicklung unseres Gesundheitssystems zwingt uns alle zu einem gründlichen Umdenken.
Im Gespräch mit persönlichen Arztfreunden fällt immer wieder der Satz: „Die Privatpatienten bezahlen letztlich die Kassenbehandlungen mit. Allein von der Kassenbezahlung für Kassenpatienten kann ich nicht leben.“ Wenn einem Arzt die sorgfältige Beratung und das geduldige Hinterfragen für eine sinnvolle Diagnose nicht bezahlt wird, dann ist das genauso falsch, wie das unwahrhaftige Angeben solch einer Beratung in der Abrechnung mit den Kassen. (Leider wurde dies so oft missbraucht, dass die Kassen diese Leistung heute kaum mehr honorieren!) Jeder Handwerker rechnet mit dem Kunden über Leistung und Zeit ab oder bestätigt sie zumindest mit seiner Unterschrift, wenn die Rechnung an Dritte geht. Das ist zwar keine absolute Sicherheit, aber immerhin noch eine Hürde für falsche Abrechnungen. Es wäre sinnvoll, wenn jeder Patient wüsste, welche Leistungen der Arzt für die Behandlung in Rechnung stellt. Das würde mehr Mitverantwortung und weniger Anspruchsdenken bewirken. Gleichzeitig wäre eine einfache Überprüfung möglich, ob korrekt mit der Kasse abgerechnet wird. Die Privatkassen machen das ja auch so.
Weiterführende Links
Selbsthilfegemeinschaft Medizingeschädigter – Patient im Mittelpunkt- e.V.
Tel: 0911-4746528 oder 0160-5526507, Telefax: 0911 – 36 68 24 91, www.sgmev.de, E-Mail: buero@sgmev.de
Allgemeiner Patienten – Verband e.V.Postfach 126, 35501 Marburg, Tel: 06421-64735
Organisation der Hilfe bei ärztlichen Behandlungsfehlern u. a.
Arbeitsgemeinschaft Rechtsanwälte im Medizinrecht e.V.: Tel: 02131-920523
Arbeitskreis Kunstfehler in der Geburtshilfe e.V. Tel:0231-525872
Beschwerdezentrum Psychiatrie e.V. Tel: 0221-556189
Bundesinteressengemeinschaft Geburtshilfegeschädigter e.V. Tel: 05721-72372, www.paritaet.org/nds/big
Patientenschutz e.V. Tel: 01805-262828, www.pev.org
Patientenstellen c/o Gesundheitsladen München, Auenstr. 31, 80469 München, Tel: 089-772565, www.patientenstellen.de
PsG Psychosoziale Gesellschaft Tel: 0911-265621, www.psych.de
Verbraucherzentrale e.V. Patientenberatung Tel: 0190-887714
Vereinigung med. chirurg. Geschädigter in Deutschland e.V. Alpspitzstr. 9, München
Zahnmed. Patienteninitiative Tel: 089-717845