Mögliche Ursachen von Kinderlosigkeit
- Ein Ungleichgewicht der Geschlechtshormone kann dafür verantwortlich sein.
- Schilddrüsenhormone können hier ebenfalls eine Rolle spielen.
- Körperliche Ursachen bei Frauen sind oft Hormonstörungen der Eierstöcke, Fehlbildung oder Schädigung der Eileiter, Myome, Zysten oder Endometriose.
- Die Qualität des männlichen Ejakulats oder die Gleitfähigkeit des Eileiterkanals sind u.a. von hormonellen Faktoren abhängig.
- Bei Männern können es z.B. Fehlbildungen, Verletzungen, Infektionen beim Hoden sowie Hormonstörungen sein.
- Ungesunde Lebensführung, Über- oder Untergewicht, einseitige Diäten, übermäßiger Kaffee- oder Alkoholkonsum, Drogen, Rauchen
- Bestimmte Medikamente
- Langjährige Infektion mit Chlamydien, Fehlbildungen, Fehlfunktionen der Geschlechtsorgane, Krankheiten wie z.B. Diabetes oder schwere Infektionskrankheiten, immunologische Abwehrprozesse gegen Spermien oder eigene Eizellen, Stoffwechselerkrankungen, Störungen des Immunsystems, Stress oder Leistungssport bis hin zu organischen Erkrankungen oder der zunehmenden Schadstoffbelastung aus der Umwelt oder einfach das Alter können Gründe für Kinderlosigkeit sein.
- Die Ursachen liegen genauso häufig beim Mann wie bei der Frau – in einem Drittel der Fälle sind beide Partner für den ausbleibenden Nachwuchs verantwortlich.
Um Nachwuchs zu bekommen, sind junge Paare zu fast allem bereit. Viele lassen sich zu Hormonbehandlungen überreden, die die Ei-Reifung ankurbeln sollen und das auch tun – aber eben nicht nur diese… Kein Arzt der Welt kann voraussagen, welche Nach- und Nebenwirkungen individuell auftreten können.
Geschulte Fachkräfte können Paare begleiten und helfen, die Voraussetzungen für den Kinderwunsch zu verbessern.
Über Temperaturkurve und Zyklusbeobachtung kann der optimale Zeugungszeitpunkt sichtbar gemacht werden.
Weiterführende Links
www.lady-comp.de – Baby-Comp – Zykluscomputer für die natürliche Familienplanung und zur Verhütung
www.bkid.de – Beratungsnetzwerk Kinderwunsch Deutschland (BKiD)
CENSA: Kinderwunsch-Testpaket
Häufige Fragen
Was ist für eine erfolgreiche Kinderwunsch-Behandlung besonders wichtig?
Um ein Paar begleiten zu können, sollten vielfältige Informationen als fundierte Entscheidungshilfe zur Verfügung stehen. Welche Möglichkeiten gibt es, um die Voraussetzung einer Schwangerschaft zu optimieren – so natürlich und einfach wie möglich. Wir sprechen bewusst nicht von Erfolgszahlen. Kinder sollten nach unserer Einstellung als ein Geschenk des Lebens verstanden werden und nicht als Produkt einer Industrie. Wir freuen uns über jede Schwangerschaft. Aus unserer Sicht sollten zu einer Kinderwunschbegleitung u.a. folgende Fragen gehören:
- Individuelles Abklären an welchen Zyklustagen Sie maximal empfängnisbereit sind – das ist keineswegs immer der 14. Zyklustag.
- Ursachen der Kinderlosigkeit müssen erkannt und ausgeschlossen werden.
- Wie sieht die Hormonversorgung aus? (Schilddrüsenhormone, Stresshormone, Geschlechtshormone)
- Gibt es Hinweise auf ein Hormonungleichgewicht beim Partner und deswegen eine eingeschränkte Zeugungsfähigkeit?
- Welche Ernährungsfaktoren oder Körperpflegemittel können für die Fruchtbarkeit eine Rolle spielen?
- Ist beim derzeitigen Lebensstil des Paares Platz für ein neues Leben?
- Ist die Gebärmutter ein „vorbereitetes Bettchen“ oder eine „Baustelle“?
- Was sagt die gynäkologische Fachkraft zu den organischen Voraussetzungen?
- Gibt es bekannte genetische Einschränkungen?
Kann ich per Thermometer messen, wann ich am besten schwanger werden kann?
Ob und wann Eisprünge stattfinden, kann man mit Hilfe eines einfachen Fieberthermometers herausfinden. Dazu misst man die Aufwachtemperatur, gleich früh im Bett vor dem Aufstehen – entweder im Mund oder rektal. Steigt die Temperatur um mindestens 3-5 Zehntelgrade und bleibt sie für mindestens einige Tage oben, dann kann von einem Eisprung ausgegangen werden. Der beste Tag für den Beginn einer Schwangerschaft ist der Tag vor der ersten Temperaturhochlage. Hilfen für die Temperaturbeobachtungen finden Sie in dem Buch „Wenn Körper und Gefühle Achterbahn spielen“, in der Mappe „Beobachtungshilfen“ und in zahlreichen Veröffentlichungen von NFP, PERLE und INER.
Schilddrüsenpatienten sollten vor der Schwangerschaft ihre Blutwerte von TSH, fT3 und fT4 kontrollieren lassen, denn manchmal verhindert eine ungünstige Schilddrüsen-Regulierung das Entstehen einer Schwangerschaft.
Ob ein zu hohes Prolaktin den Schwangerschaftsbeginn erschwert, wird über eine Blutprobe abgefragt.
Ich bin 45 Jahre und versuche seit 3 Jahren schwanger zu werden. Alle Behandlungen im Kinderwunschzentrum schlugen fehl. Wie kann ich noch vor den Wechseljahren schwanger werden?
Zunächst sollte über die Beobachtung der Aufwachtemperatur und verschiedene Tests geklärt werden, ob noch Eisprünge stattfinden und wie es mit der derzeitigen Hormonversorgung aussieht. Mit zunehmendem Alter geht die zyklische Hormonversorgung langsam zurück. Das bedeutet aber nicht, dass eine Schwangerschaft unmöglich ist. Eine begleitende Fachkraft wird noch etliche andere Faktoren abfragen, die eine Entscheidung für oder gegen den Kinderwunsch erleichtern. Beim Thema Kinderwunsch geht es nicht nur um den eigenen, nachvollziehbaren Wunsch, sondern man entscheidet von vorneherein über Konditionen für ein noch nicht existierendes Leben mit! Das ist den wenigsten Paaren bewusst.
Kann ich natürliche Hormonregulierung und IVF kombinieren?
Sobald eine Kinderwunschbehandlung in einem entsprechenden Zentrum vorgenommen wird, sollte man sich an deren Vorgaben orientieren. Nur wenn dort die natürliche Hormonregulierung im Programm enthalten ist und die entsprechenden Schritte aufeinander abgestimmt sind, dann könnte man in Absprache mit den behandelnden Gynäkologen beide Vorgehensweisen miteinander kombinieren. Daher empfehlen wir, die Vorgaben der Kinderwunschzentren und deren Programme zu beachten und nicht heimlich verschiedene und widersprüchliche Therapien zu kombinieren.
Sonstige Kommentare zu Kinderwunschbehandlungen
Der jährliche Umsatz von Fertilitätszentren wird auf ca. 9 Milliarden Euro geschätzt. Das spricht für sich! Haben Frauen verlernt wie man schwanger wird? Die Presse hat erst vor kurzem den Siegeszug der Pille gefeiert – als segenreichste Erfindung des 20. Jahrhunderts… Ob es wohl einen Zusammenhang gibt zwischen der manipulierten Unfruchtbarkeit und den Kinderwunschbehandlungen? Dass dem gegenüber eine Zahl von ca. 100 000 Abtreibungen allein im Jahr 2015 (nur in Deutschland) steht, hört sich makaber an.
Überraschend offene Kritik von Ärzten an Reproduktionsmedizin
Zusammenfassung wesentlicher Aussagen
Insgesamt werden die IVF-Therapien als „riskant“ bezeichnet. Sie wecken falsche Hoffnungen und zeigen finanzielle Interessenkonflikte. IVF ist die Abkürzung von „In Vitro Fertilization“ und meint spezielle Methoden der künstlichen Befruchtung bei unerfülltem Kinderwunsch.
Mehrere international prominente Reproduktionsmediziner meldeten sich derzeit zu Wort und fordern ein Umdenken in der Kinderwunschthematik. Sie weisen erstaunlich offen auf fragwürdige Vorgehensweisen der IVF-Industrie hin. Allein der Begriff „IVF-Industrie“ zeigt, wie weit sich unsere Medizin von dem Bewahren und Heilen entfernt hat. Heute „macht“ man Kinder! Die Vorgehensweisen sind kaum von wissenschaftlichen Studien gestützt. Kinderlose Paare werden mit fragwürdigen Erfolgszahlen gelockt und werden über mögliche Spätfolgen an Mutter und Kind wenig aufgeklärt. Staatliche Vergütungssysteme unterstützen die IVF-Zentren finanziell und der Leidensdruck ist meistens so groß, dass Paare erstaunlich hohe Kosten auf sich nehmen, um ein Kind erwarten zu dürfen.
Bei der klassischen IVF bringt man die per Punktion entnommene Eizelle mit mehreren 100.000 Spermien (im Reagenzglas) zusammen. So besteht eine Chance, dass das „stärkste“ Spermium die Eizelle findet. Hans Evers (Reproduktionsmediziner der Universität Maastricht und Chefredakteur des Fachjournals Human Reproduction) bezeichnet die hohe Zahl von ICSI-Behandlungen als „therapeutische Illusion im großen Stil“. Dabei wird ein einziges Spermium ausgewählt und direkt in die Eizelle eingespritzt. Ursprünglich wurde die ICSI-Methode nur bei männlicher Unfruchtbarkeit angewendet, inzwischen wird sie ohne Einschränkung eingesetzt (Sciencedaily, online, Mai 2016).
Den Frauen wird allzu oft zugesagt, dass sie mit dieser Methode leichter schwanger werden. Aber nach einer ICSI-Befruchtung komme es de facto zu weniger Lebendgeburten als nach IVF – zumindest bei Paaren mit zeugungsfähigen Vätern. Es wird ignoriert und nicht aufgeklärt, dass ICSI-Kinder ein deutlich höheres Gesundheitsrisiko haben.
Österreich zählt weltweit zu den Spitzenreitern beim Umsatz der ICSI-Methode. Laut IVF-Register 2015 wurde sie bei rund 80 Prozent der Kinderwunsch-Fälle angewendet und vom Staat unterstützt – ohne Kosten-Nutzen-Evaluierung.
Rita Vassena (Reproduktionsmedizinerin an der Clinica EUGIN in Barcelona) gibt offen zu, dass viele IVF-Techniken auf bloßen Annahmen basieren, ohne Beweis eines Nutzens. Bis heute fehlt jeder wissenschaftliche Beweis, dass bei der Präimplantationsdiagnostik (PID) weder der Gencheck, noch die Selektion von Embryonen tatsächlich die Chance auf eine Schwangerschaft erhöht oder Fehlgeburten erspart ( IMABE-Info Präimplantationsdiagnostik, Dez 2012). Dennoch wird die PID quasi als „Goldstandard“ zur Erfüllung des Kinderwunsches nach mehreren Fehlgeburten angeboten. Sind demnach Kinderwunschpaare willkommene Versuchskaninchen in einem groß angelegten Feldversuch?
Norbert Gleicher (Direktor des Center of Human Reproduction in New York) und seine Kollegen kritisieren den offensichtlichen Interessenskonflikt, dass Herausgeber medizinischer Fachzeitschriften offenbar bewusst verhindern, dass negative Studien über die PID publiziert werden (siehe 10 Jahre unerfüllte Versprechungen, Blog-Kommentar, Mai 2016).
Fertilitätsmediziner Gleicher sagt in einem Interview: „Die Behauptung, dass man aus einer einzigen Biopsie feststellen kann, ob ein Embryo normal ist oder chromosomal abnormal, ist falsch“. New York Times (online, April 2016).
Auch aus Australien kommen kritische Stimmen! Erfahrene Kinderwunsch-Spezialisten stellen sich offen gegen die dortige IVF-Industrie. Sie kritisieren irreführende „Erfolgsraten“ und finanzielle Interessenkonflikte, die zu Entscheidungen führen, die nicht dem Wohl von Eltern und Kindern dienen (Bioedge, Xavier Symons, online, Juni 2016).
Rob Norman (Reproduktionsmediziner an der University of Adelaide) ist sich sicher, dass ein Großteil der Frauen auch ohne IVF schwanger geworden wäre – mit einfacheren, billigeren und weniger invasiven Methoden (ABCnet, Sarah Dingle, online, Mai 2016).
Kommentar der Hormonselbsthilfe: Den letzten Satz von Rob Norman können wir voll und ganz bestätigen. Wir sprechen von Kinderwunsch-Begleitung!
Quelle: www.imabe.org/index.php?id=2305