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Netzwerk News September 2023

Datum: 26. Oktober, 2023 | Kategorie:

Themen

(1) Aktuelles aus der Arbeit der Hormonselbsthilfe und CENSA
1.1 Letzte Erinnerung an das Netzwerktreffen
1.2 Interviewserie mit Ines Rieger und der Hormonselbsthilfe
1.3 Melatonin kann noch mehr als das Schlafen erleichtern
1.4 Medienbeiträge über bio-identische Hormone
1.5 Unabhängige Patientenberatung wird Anfang Dezember eingestellt
1.6 Endokrine Disruptoren (von Annette Loos)
1.7 Sonata – neues Operationsverfahren bei Myomen

(2) Nachrichten aus dem Netzwerk
2.1 Bei Insulin-Resistenz: Diabetes effektiv und rechtzeitig vorbeugen
2.2 Beeinflusst eine Mundspülung das Speicheltest-Ergebnis?
2.3 Storchschnabelwein (nicht nur) bei KiWu!
2.4 De-Transition: Umkehr nach Geschlechtsumwandlung
2.5 Bioidentische Hormone über Kassenleistung

(3) Nachrichten bezüglich Schulungen
3.1 Die restlichen Webinar-Schulungen 2023

Ihr lieben Netzwerkkollegen,

während wir eifrig das kommende Netzwerktreffen vorbereiten, stehen trotzdem auch Impulse zu Fachthemen an, die uns von Euch oder aus Fachliteratur weitergegeben wurden. Daher sollt Ihr nach der Sommer- und Urlaubsphase wieder neue Nachrichten erhalten. Diese Mail erhalten auch alle neu dazugekommenen Netzwerkkollegen, die in diesem Herbst die Schulung 1 absolviert haben. Herzlich willkommen! Mögen die Informationen Eurer Praxisarbeit dienen!

Mit herzlichen Grüßen vom Team!
Eure Elisabeth

 

(1) Aktuelles aus der Arbeit der Hormonselbsthilfe / CENSA

1.1 Letzte Erinnerung an das Netzwerktreffen
Bei diesem heurigen Netzwerktreffen am 13. – 14. Oktober in Reichenschwand kommen einige Netzwerkkolleginnen zum Zug, die Erfahrung mit Lip- oder Lymphödem haben, die „verklebte“ Faszien lösen können und Euch einige dazugehörige Therapieschritte zeigen. Dass dabei sinnvolle Ernährung und Bewegung dazu gehören, sollte selbstverständlich sein. Bei massivem Übergewicht sind beide Bereiche nicht ganz einfach zu gestalten. Genau deswegen müssen wir genauer hinsehen, was tatsächlich realistisch ist! Eine Therapie kann noch so gut sein – wenn sie nicht umsetzbar ist, wird sie zusätzlichen Frust für die Betroffenen bringen. Davon haben Adipositas-Patienten und Lymphödem-Patienten mehr als genug. Daher steht für mich im Vordergrund, zuerst die Zusammenhänge der krankhaften Fett- und Wasserspeicherung zu verstehen und zweitens realistische Hilfen vorzustellen. Ja, die dafür angebotenen Operationen müssen ebenso zur Sprache kommen – aber als ein Weg von mehreren. Auch hier wollen wir von und mit Betroffenen lernen, wie wir das in bisherigen Netzwerktreffen bereits geübt haben. Wir freuen uns über Euer Dabeisein und Zusammentragen von Erfahrungen! Anmeldeschluss ist der 6. Oktober 2023.

1.2 Interviewserie mit Ines Rieger und der Hormonselbsthilfe
Jeden Monat erscheint im Therapie-Buffet von Ines Rieger ein neues Interview mit tollen Gästen rund um das Thema „Herznahe Heilzutaten“ für deine Seele und Hormone.
Ines ist manchen von Euch von den früheren Schilddrüsenschulungen mit Dr. Bernd Rieger bekannt. Sie lehrt in Seminaren und in der Praxisarbeit u.a. über die Schilddrüsenmassage und ermutigt zu weiteren behutsamen Schilddrüsenhilfen. Ich freue mich sehr, dass sie in der letzten Schulung 1 zu unserem Netzwerk dazugekommen ist! Im vergangenen Sommer hatten Birgit Roth-Albrecht und ich das Vergnügen Interview-Gast bei Ines zu sein. Birgit Roth-Albrecht sprach dabei über die sanfte Schilddrüsenregulierung und ich erzählte etwas über die Entstehungsgeschichte der Hormonselbsthilfe und die Bandbreite der Hormonhilfen.
Unter folgenden Links findet Ihr die Beiträge:

Interview mit unserer Mitarbeiterin Birgit Roth-Albrecht über die Schilddrüsenregulation
Folge 19 – Birgit Roth Albrecht – Schilddrüse, Nebennieren und Geschlechtshormonen

Meine persönliche Geschichte und die Hormonselbsthilfe
Folge 20 – Elisabeth Buchner – Über ihre Hormonhilfe

Meine Vorstellung von einigen möglichen therapeutischen Hilfen (praktischer Teil 2)
Folge 20 – Elisabeth Buchner – Praktischer Teil

Mir wird immer wieder die Frage gestellt, ob man diese Links weiterleiten darf. Na klar, dürft Ihr das – und ich freue mich zusammen mit Ines über jeden Menschen, der über diesen Kanal ermutigt wird, sich an Euch als Fachkraft oder Begleiter zu wenden. Ihr seid ja fast alle auf unserer Internetseite als Ansprechpartner vorgestellt.
Bitte informiert mich, wenn jemand von Euch zum Thema Hormonregulation einen weiteren Beitrag veröffentlicht. Wir geben das gerne weiter.

1.3 Melatonin kann noch mehr als das Schlafen erleichtern
Von Annette Loos und Elisabeth Buchner

In Medien und Veröffentlichungen entdecken wir immer wieder mal mehr oder weniger interessante Stellungnahmen oder Berichte zur Melatonin-Forschung. Manche Argumentation oder Schlussfolgerung ist zu hinterfragen und anderes ist neu und interessant für die eigene Beobachtung.

Annette fasst einen dieser Artikel folgendermaßen zusammen:

„Es gibt neue Erkenntnisse bezüglich mehrerer Melatonin-Wirkungen.
Den meisten von uns ist das Melatonin als Schlafhormon bekannt. Wenn in der Nacht ausreichend Melatonin vorhanden ist und es im ausgewogenen Verhältnis zum Cortisol steht, dann ist eine (von mehreren) wichtige Voraussetzung für gesunden Schlaf gegeben.
In der „Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin“ von Juli 2023 war in einem interessanten Artikel zu lesen, dass Melatonin nicht nur beim Schlaf dienlich ist, sondern auch antientzündlich wirkt und das Immunsystem positiv beeinflusst.
Zusätzlich schützt es vor oxidativem Stress, indem die Enzyme Superoxiddismutase und Glutathionperoxidase mit seiner Hilfe vermehrt gebildet werden.
Der Autor Dr. Klaus-Dietrich Runow (ärztlicher Leiter des Instituts für Umweltmedizin in Wolfhagen) berichtet, dass Melatonin auch in der Lage zu sein scheint, uns vor Schädigungen durch Umweltgifte und toxischen Metallen (z.B. Aluminium) zu schützen. Melatonin kann diese Metalle binden und somit zu deren Ausscheidung beitragen. Mehr noch:
Es kann sogar die schädigende Wirkung von Aluminium auf das Gehirn blockieren. Beim 25. Umweltkongress in Dallas/Texas wurde erwähnt, dass eine bestimmte Tagesdosis Melatonin sogar das Fortschreiten von Alzheimer stoppen kann, weil es die Zerstörung von Nervenzellen durch 𝛃-Amyloid, direkt verhindert.

Zum vertiefenden Weiterlesen werden folgende Quellen genannt:

Romero A, Ramos E, de Los Rios C et al. A review of metal-catalyzed molecular damage: protection by melatonin. J. Pineal Res 2014; 56; 343-370

Di Paolo C et al. Chronic exposure to aluminium and melatonin through the diet; neurobehavioral effects in a transgenic mouse model of Alzheimer disease. Food Chem Toxicol 2014; 69: 320-329

Die Aussagen von Dr. Runow sind wirklich interessant und auch weitgehend nachvollziehbar. Wenn wir nicht ausreichend oder zu flach schlafen, dann sind wir weniger fit und erholt. Das hat meistens einschränkenden Einfluss auf unsere Nerven und unsere allgemeine Leistungsfähigkeit – auch für unser Immunsystem und viele andere Körperfunktionen. Dies kann zur Folge haben, dass wir uns schneller überlastet fühlen und unsere Stresstoleranz abnimmt. Ermöglicht ein sattes Melatonin die Regeneration und Erholung in der Nacht, dann hat das nachvollziehbar, positive Auswirkungen für unseren gesamten Körper. Das gilt natürlich genauso für Menschen mit mehrfacher Belastung und chronischen Grunderkrankungen.“

1.4 Medienbeiträge über bio-identische Hormone
Gelegentlich schaue ich mir Artikel und Beiträge zum Thema „bioidentische Hormone“ an, einfach um zu sehen, was derzeit so propagiert wird. Ich freue mich darüber, dass immer mehr Fachkräfte über dieses Thema sprechen – auch Ärzte. Nachdem die bioidentischen Hormone (in hoher Dosierung) bereits als Leitlinie für Ärzte empfohlen werden, haben sie Rückendeckung vom Ärzteverband. Dabei fiel mir aber auch auf, dass nur Fachleute, die direkt oder indirekt mit uns in Kontakt sind, vor der Gefahr der langfristigen Überdosierung (Resistenz) warnen.

Es macht mir auch Spaß zu erraten, über welche „Lehrmeister“ oder „Marketing-Vermittler“ solche Beiträge geprägt sind. Bestimmte Überzeugungen, Behauptungen und Formulierungen verraten meistens die Quelle. Ich freue mich aber über alle Präsentationen, die wenigstens von einigen sinnvollen Hilfen berichten. In den vergangenen 25 Jahren ist beachtlich viel Know-how dazugekommen, was die natürliche Hormontherapie angeht.

Da ich mir alle Werte immer erst ansehe, bevor sie von unserem Team kommentiert und verschickt werden, fällt mir oft auf, dass Kunden oder Patienten zu Euch kommen, die schon längere Zeit mit hoher Hormondosierung substituieren und denen es (trotz regelmäßiger Substitution) alles andere als gut geht. Und diese Patienten bekommen dann von ihren Ärzten gesagt, dass sich doch „alle anderen Patienten“ mit den bioidentischen Hormonen sehr gut fühlen… Das hören sich manche Frauen jahrelang an, bis sie bei Euch (und anderen Fachkräften) nach alternativen Hilfen fragen. Und dann seid Ihr an der Reihe, die im Hormonüberschuss steckenden Resistenz-Patienten wieder aus dem Sumpf zu ziehen… Das können viele von Euch schon sehr gut. Wer bei diesem Thema noch unsicher ist, kann gerne mit einer unserer Fachkräfte solche Fälle aus Eurer Praxis durchsprechen.

1.5 Unabhängige Patientenberatung wird Anfang Dezember eingestellt
Ebenso überraschend und kurzfristig erhielt ich aus dem Netzwerk die Information, dass die 2020 gegründete bundesweite „Unabhängige Patientenberatung“ (UPD) ihre Arbeit aufgeben muss. Sie hat Menschen in Deutschland in gesundheitlichen und gesundheitsrechtlichen Fragen beraten – und zwar unabhängig, qualitätsgesichert, verständlich und kostenfrei. Diese Dienstleistung soll in der derzeitigen Form und Zusammensetzung bis 8. Dezember gestrichen werden und ab dem neuen Jahr in eine Stiftung umgewandelt werden. Wer die Stiftungsgeber sein werden? Pharmafirmen, Krankenkassenverbände und Kliniken sind in dieser geplanten Stiftung sehr willkommen. Das Gesundheitsministerium hat den Krankenkassen eine starke Stellung in der Stiftung zugestanden. Daran gibt es scharfe Kritik, nicht nur von Patientenverbänden. Konflikte zwischen Patienten und Kranken¬kassen waren bei der Patientenberatung ein häufiges Thema. Die Beratungsstelle war bisher eine Art Info-Drehscheibe für alternative Therapien, Selbsthilfe-Netzwerke, Rechtsberatung u.a. Hilfsangebote. Mit Sponsoren wie Krankenkassen, Großfirmen und Interessenverbänden dürfte die Unabhängigkeit der Berater vorbei sein…

Sorgen um Patientenberatung: UPD-Stiftung im Fokus des Gesundheitsausschusses

Zur UPD-Stiftung: Patientenvertreter drängen auf Gespräch mit Lauterbach

UPD-Stiftung: Gesundheitsausschuss beruft Sondersitzung ein

UPD-Stiftung: Verfahren für Sondersitzung in die Wege geleitet

Sondersitzung zur UPD-Stiftung: Kassen legen „die Spielregeln fest“

UPD-Stiftung: Ministerium sichert Kassen mehr Zugriff auf Beratung und Finanzen zu

1.6 Endokrine Disruptoren (von Annette Loos)
Das Thema „Endokrine Disruptoren“ (in Folge EDC „Endocrine Disrupting Chemicals“ genannt) ist uns meistens beim Thema Krebs geläufig.
Zunächst einmal:
1. Was sind eigentlich EDCs
2. Wie kommen sie in unseren Körper?
3. Welche Wirkungen zeigen sie?

1. EDCs sind hormonaktive Substanzen, u.a. in Pestiziden, Lösungsmitteln, Weichmachern (z.B. Bisphenol A) und in Schwermetallen (z.B. Quecksilber).
2. Wir nehmen sie z.B. über Lebensmittel aus Plastikflaschen und kunststoffbeschichteten Behältnissen (Folien, Dosen), durch Hautkontakt mit belasteten Kassenzetteln oder Kinderspielzeug (vor allem aus Asien) auf.
3. EDCs beeinflussen u.a. die Ausschüttung der körpereigenen Hormone, besetzen die Hormonrezeptoren der Zellen und verstärken oder blockieren die Wirkung der körpereigenen Hormone.
Neben der bereits bekannten schädigenden Wirkung der EDCs auf Zellen- und Organfunktionen, wurden nun durch Studien auch weitere Zusammenhänge zwischen EDC-Belastung und Diabetes bekannt. Regionen mit der höchsten Industrialisierung zeigen die höchste Häufigkeit des Diabetes.

Schon Babys im Mutterleib kommen mit den EDCs in Berührung, was u.a. zu einer späteren Prädisposition für Diabetes, aber auch zu einer Anfälligkeit für Krebserkrankungen, Schilddrüsen-Funktionsstörungen und Entwicklungsstörungen führen kann.

Die Entgiftungskapazität der Leber ist pränatal im Babyalter noch nicht voll ausgebildet. Es ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen, dass die östrogenartige Wirkung z.B. vom Bisphenol A zur Insulinresistenz führen kann.

Außerdem können DDT und andere EDCs die schützende Wirkung des Vitamin D beeinträchtigen. Deswegen sehr hohe Dosierungen von Vitamin D zuzuführen, kann aber unserer Meinung nach nicht die richtige Lösung sein. Es gilt auch hier, die Ursachen und Zusammenhänge zu finden und zu beheben. Schadstoffbelastungen sind ja nicht die einzige Ursache für Hormonstörungen. Mehr dazu findet Ihr in Eurer Unterlage zur Schulung 1 und Schulung 4.

Es gibt bezüglich EDCs auch interessante Studien, die einen Zusammenhang mit Diabetes feststellen.

Quelle: Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin (Juli 2023): Artikel von Dr. Hans-Peter Friedrichsen und Uwe Gröber „Endocrine Disruptors und Diabetes mellitus“

1.7 Sonata – neues Operationsverfahren bei Myomen
Birgit Hübner hat mich auf folgende Information vom Frauenzentrum Berlin aufmerksam gemacht. Darin wird von einer behutsamen Operationsmethode für Myome berichtet. Die Auguste-Viktoria-Klinik in Berlin (und etliche andere Kliniken bundesweit), arbeitet mit einem Verfahren namens Sonata.
Es handelt sich um die Transzervikale Radiofrequenzablation (RFA). Unter Vollnarkose wird eine sehr kleine Ultraschallsonde für die Lokalisierung der Myome durch die Vagina eingeführt, zusätzlich auch Elektroden zur Abgabe von Energie. Sind die Myome per Ultraschall ausfindig gemacht, zerstören die Elektroden das Myom in wenigen Minuten. In den darauffolgenden Monaten wird das zerstörte Gewebe weitgehend vom Körper abgebaut. Die Behandlung ist bedeutend kürzer als eine Hysterektomie und hinterlässt keine Narben. Ob die Behandlung in Frage kommt, ist unter anderem von der Größe der Myome oder des Myoms abhängig.
Anlass zu solchen Eingriffen sind meist starke Blutungen bei Frauen. Myome werden häufig als Ursache für heftigen Blutungen verstanden. Oder die ungünstige Lage eines Myoms vor dem Muttermund (z.B. bei Kinderwunsch) kann einen solchen Eingriff nötig machen. Aber es bleibt die Frage, ob die heftigen Blutungen nicht eher von massivem Mangel oder Überschuss von Estradiol verursacht ist – oder durch eine Schilddrüsen-Überdosierung.

Das Verfahren scheint einfach und wirkungsvoll zu sein und ist auch ambulant möglich. Bisher werden dafür die Kosten von den Krankenkassen noch nicht übernommen.

(2) Nachrichten aus dem Netzwerk

2.1 Bei Insulin-Resistenz: Diabetes effektiv und rechtzeitig vorbeugen
Frage einer Netzwerkkollegin: „Ich habe jetzt schon öfter gehört, dass bei einem HbA1c Wert von 5,5 bereits eine Insulinresistenz besteht und man unbedingt einen Homa Index bestimmen sollte, um einen Diabetes Typ 2 ausschließen zu können.
Was genau sagt der Homa Index aus? Was ist denn Eure Meinung dazu?“

Antwort: Deine erste Frage beantwortet folgende Internetseite recht gut: Homeostasis Model Assessment
Auch in der Gynäkologie wird Patientinnen mit unerfülltem Kinderwunsch oder Eierstockzysten (PCO-Syndrom) eine solche Untersuchung empfohlen, um eine Insulinsensitivität oder Diabetes-Vorstufe auszuschließen. Das mag eine Rechtfertigung dafür sein, dass man in manchen Kinderwunschzentren generell mit Metformin arbeitet, um einen leicht erhöhten Blutzucker zu senken. Ob dort dabei auch ein HOMA Index zum Zug kommt oder einfach prophylaktisch verordnet wird, weiß ich nicht.

Auf manchen Laborseiten findet man einen Rechner, in den man seine Messdaten (nüchtern!) von Plasma-Glucose und Insulin einträgt. Daraus wird eine eventuelle Insulinresistenz (IR) berechnet. Die Bestimmung von Insulin (μU/ml ) und Glucose (mg/dl ) sollte nach mind. 12 Stunden Nüchternheit vor Blutentnahme erfolgen. Der Patient darf in der Zeit vor der Blutentnahme lediglich Wasser oder ungesüßten Tee trinken.
Ob dabei vorgegeben ist, was man am Abend zuvor essen sollte oder darf?

Hier findet Ihr drei Seiten mit HOMA-Rechner

LaDR Der Laborverbund Dr. Kramer & Kollegen: Insulinresistenz (HOMA)
oder
Labor Enders HOMA-Rechner
oder
Labor Dr. Wisplinghoff: Diabetes: HOMA-Index

Normbereich:
< 2: kein Hinweis auf Insulinresistenz
2,0 – 2,5: grenzwertiger Befund
> 2,5: Eine Insulinresistenz ist wahrscheinlich, falls die Blutentnahme tatsächlich nüchtern erfolgte
Diabetiker haben durchschnittlich einen Wert von 5

2.2 Beeinflusst eine Mundspülung das Speicheltestergebnis?
Frage einer Kundin:
Ich möchte einen Speichel-Hormontest durchführen, muss aber augenblicklich täglich zweimal mit H2O2 in 3 % den Mund spülen. Beeinflusst dies das Testergebnis? Wenn ja, dann warte ich noch ein paar Wochen.

Antwort: Am Tag vor dem Test kann der Mund problemlos damit gespült werden. Am Testtag bitte erst nach der letzten Speichelproben-Entnahme mit H2O2 den Mund spülen. Das gilt auch für alle anderen Mundspülmittel. ¬

2.3 Storchschnabelwein (nicht nur) bei KiWu!
Die verschiedenen Arten von Storchschnabel-Pflanzenarten wachsen in nassen Wiesen, in gezüchteten Varianten in Gärten oder als „Beikraut“ namens Ruprechtskraut. Die Storchschnabel-Gewächse gehören insgesamt zur großen Familie der Geranien oder Perlagonien. Den starken Duft der Blätter hat die gesamte Pflanzen-Familie.
Die Heilkunde bedient sich seit Jahrhunderten an dem Kraut. Bereits Hildegard von Bingen erwähnte die positive Wirkung vom Ruprechtskraut bei Herzschwäche, bei Stimmungsnöten und als Mittel gegen Kinderlosigkeit. (Alle drei beeinflussten möglicherweise Progesteron!?) Unsere Netzwerk-Kollegin Claudia Battermann (HP) hat deswegen einer Kinderwunschkandidatin mit folgendem Storchschnabel-Rezept zum erwünschten Kind verholfen.

Zubereitung Storchschnabelwein:
Zwei Handvoll Storchschnabelkraut in einen Topf geben und mit zirka 0,7 Liter Rotwein aufgießen. Unter Rühren kurz aufkochen lassen. Nach zirka 3 Minuten Kochzeit abgedeckt abkühlen lassen.
Wenn der Wein noch lauwarm ist, abseihen und dann je nach Geschmack ein bis vier Teelöffel Bienenhonig unterrühren. Danach kann er in vorher desinfizierte Glasflaschen abgefüllt werden. Kühl aufbewahrt hält dieses Fruchtbarkeitsgetränkt einige Wochen.
Ein Schnapsglas voll 2-mal täglich vor den Mahlzeiten trinken. Diesen Wein kurweise 1 – 2 Monate trinken, danach eine Pause machen. Die reinigende Wirkung tut Frau und Mann gut, also am besten gemeinsam mit einem kleinen Gläschen anstoßen. 🙂

Noch einfacher ist die Anwendung von frisch gekochtem Storchschnabel-Tee. Das Kraut kann man aber auch als Tinktur in Alkohol, Essig oder DMSO konservieren und tropfenweise anwenden.
Der Storchschnabel oder das Ruprechtskraut fördert nicht nur die Fruchtbarkeit der Frau, sondern wurde und wird wegen weiterer Eigenschaften genutzt, wie z.B. als Heilmittel bei Frauenleiden, Zahnschmerzen, Prellungen, Fieber, Gicht, Nieren- oder Lungenleiden, Ohrenschmerzen, Rachen- oder Mundraum-Entzündungen, bei Herpes und Nasenbluten.
Der Tee-Aufguss von der Pflanze wird auch als Stärkungsmittel bei Schwächezuständen und gegen Durchfall oder Magen-Darm-Entzündungen eingesetzt.
Diese Pflanze verbessert die Stimmung und sorgt aufgrund der vermuteten hormonellen Wirkung positiven Ergebnissen bei schmerzhaften Regelblutungen.
Die ätherischen Öle der Blätter und Stängel sorgen für einen strengen, eigenartige Geruch, der zur Mückenabwehr genutzt wird.

Wikipedia: Ruprechtskraut

2.4 De-Transition: Umkehr nach Geschlechtsumwandlung
Menschen, die mit ihrer Geschlechtszugehörigkeit unglücklich sind, haben heute die Möglichkeit, eine Geschlechtsveränderung in Anspruch zu nehmen. Die teils jugendlichen Kandidaten willigen oft in radikale Operationen und Hormonbehandlungen ein. Wie gut oder schlecht sie damit langfristig zurechtkommen ist ein Thema. Immer mehr Transgender-Betroffene melden sich warnend zu Wort und ordnen sich der De-Transgender-Gruppierung zu. Eine Netzwerk-Kollegin machte mich in diesem Zusammenhang auf die Internetseite von „Der Status“ aufmerksam. Dort ist ein solcher Bericht von einem männlichen Jugendlichen zu lesen, der nach der Geschlechtsumwandlung zum Mädchen, derzeit seine Eltern und Therapeuten verklagt. Er wurde von medialen Jugendplattformen, Eltern und Therapeuten zu diesem Schritt motiviert. In seiner Klage betont er die dauerhaften Folgen der Hormonbehandlungen, die seine Entwicklung und derzeitige Existenz massiv beeinträchtigen. Diese Folgen sind teilweise geblieben, auch nachdem er die Hormonbehandlungen abgebrochen hat und zu seiner gebürtigen, männlichen Prägung zurückgekehrt ist. Der Artikel ist leider sehr populistisch geschrieben…

Ex-Trans-Kind klagt an: Meine Eltern gehören in den Knast – ohne Bewährung!

Prof. Dr. Johannes Huber (bekannter Endokrinologe an der Uni in Wien), meldet sich ebenfalls bezüglich Geschlechtsumwandlung kritisch zu Wort – obwohl er die erste Transgender-Abteilung an der Universität in Wien initiiert hat…

Endokrinologe und Gründer der ersten Trans-Ambulanz schlägt Alarm: Lebenslange Schäden durch Trans-Hormone

Und noch ein Beitrag von „Journalisten watch“, zu den Hintermännern von diesem Thema:

Pharmaindustrie verdient sich dumm und dämlich am Trans-Hype

Immer mehr Betroffene outen sich als De-Transgender. Das ist der Pro-Transgenderbewegung gar nicht recht und hält mit beschwichtigenden Informationen fleißig dagegen, wie z.B. auf dieser Seite:

Detransition – Was ist detrans und wie kommt es dazu?

Durch Rückmeldungen aus dem Netzwerk und im großen Bekanntenkreis sehe ich, dass der Kampf um Anerkennung von Transgender-Personen und denen die davon wieder aussteigen wollen, immer heftiger wird. Wir haben ja auch Kunden, die mit den typischen Transgender-Hormonbehandlungen langfristig schwer klarkommen und nach Alternativen fragen. Da denken wir gerne mit.
Ein sehr interessanter Bericht über die Handhabung bei Kindern mit Trans-Wunsch im Ländervergleich findet man hier:

Transgender: Fachgesellschaften warnen vor Geschlechtsumwandlung bei Kindern

Ebenso interessant ist, dass etliche Links über Fall-Berichte von De-Transition oder Transgender kritische Beiträge heute bei Google nicht mehr zugänglich sind.

2.5 Bioidentische Hormone über Kassenleistung
Eine Netzwerkärztin fragt an:
„Sicher bist Du auch mit dem Buch von Sheila de Liz „Women on Fire“ konfrontiert worden. Etliche meiner Patientinnen möchten jetzt die „bio-identischen“ Hormone, aber bitte als Kassenleistung. Es mag ja für die eine oder andere DIE Lösung sein, aber wie argumentierst Du bei folgenden Fragen:
1. Was machen die Frauen, die mit z.B. 65 noch Hitzewallungen oder zunehmend Gelenkschmerzen haben, bei denen aber das „goldene Fenster“, d.h. die 5-10 Jahre nach der letzten Periode vorbei sind und sie altersbedingt diese Therapie nicht mehr erstattet bekommen?
2. Und warum nicht? Wegen der Gefäße, die angeblich starrer sind
3. Oder die Frauen mit familiärer Krebs-Disposition
4. Klar, diese Präparate (Gynokadin-Gel oder Lenzetto-Spray) sind deutlich höher dosiert, aber tatsächlich körperidentisch??
5. Hast DU da schon Rückmeldungen, was das Krebsrisiko angeht? Und letztendlich: bei dieser Art Therapie heißt es ja „open end“. Oder ist doch irgendwann mal Schluss… warum dann?
Antworten:
Ja das Buch wurde mir als Leseexemplar zugeschickt und ich habe die Thesen zur Kenntnis genommen. Der Gewinn dieses Buches ist die Unterscheidung von synthetischen Hormonarten und „bio-identischen“ Hormonen. Das ist ja ein wichtiger Baustein auch unserer Vorgehensweise. Aber ganz im Sinne von Leitlinie und Rimkus-Ärzten sollen es hohe Dosierungen sein, die (wenn überhaupt) mit Serumtests überprüft werden. Und genau hier unterscheiden sich die Vorgehensweisen im Vergleich zu unserem Verständnis.

Zu Frage 1: Die Kassen erstatten Progestogel, wenn man damit Brustspannen als Indikation angibt. Estradiol kann man gut mit Mandelöl, Mistel, Vitamin D, Eiern, Aloe Vera, Granatapfel oder D4-Präparaten behandeln, die ja sowieso selbst gezahlt werden müssen.

Zu Frage 2: Deswegen ist der Test ja sinnvoll um eine Unterversorgung festzustellen, also unter der altersgemäßen Grundversorgung. Die Hochdosierungen sind ja zurecht infrage zu stellen – ganz egal zu welcher Lebensspanne. Sehr hohes E2 macht Gewebe weich – auch Blutgefäße, begünstigt Blutverdickung und animiert die SD zusätzlich, was bei einer Überstimulierung bedenkliche Folgen haben kann.

Zu Frage 3: Zu viel E2 ist genauso bedenklich wie zu wenig E2 – auch für Krebspatienten oder einer Prädisposition diesbezüglich. (Siehe Schulung 4!)

Zu Frage 4: Gynokadin enthält ein 0,06 % Estradiol-Hemihydrat-Gel:
Im Pumpspender erhält man pro Hub 1,25 g Gel mit 0,75 mg E2-Hemihydrat.

In Tuben mit Dosierspatel über die Haut appliziert erhält man pro Spatel 2,5 g Gynokadin Gel mit 1,5 mg Estradiol-Hemihydrat.

Das Produkt Oestrogel (wird besonders in der Schweiz verordnet) ist ähnlich: 1 Gramm Gel enthält 0,6 mg (0,06 %) Estradiol-Hemihydrat. Sonstige Bestandteile sind Carbomer 980, Ethanol 96% (V/V), Trolamin und gereinigtes Wasser

Das Hautspray Lenzetto ist ebenso ein Estradiol-Hemihydrat, das pro Sprühstoß 1,53 mg Wirkstoff abgibt.

Diese Produkte enthalten ein körpereigenes Estradiol und deshalb kann man deren Anwendung über Speichelproben sehr gut überprüfen. Bei Ethinylestradiol oder einem anderen Derivat wäre das nicht möglich. Eine Anwendung von z.B. Gynokadin nach Beipackzettel (oft 2x am Tag) bedeutet am nächsten Morgen einen wahrscheinlichen Messwert über 100 pg/ml (Messgrenze!). Der tatsächliche Messwert liegt wahrscheinlich noch darüber. Wir haben tausende solcher Messwerte.

Zum Vergleich: Wir arbeiten beim Estradiol meistens mit D4-Cremes oder Gels. Beides hat in etwa eine 0,002 % Estradiol-Konzentration. Das hat pro Hub bei Fläschchen oder pro Erbsen-großem Salbenklecks aus der Tube eine vielfach niedrigere Konzentration und Dosis, die für die meisten Fälle ausreicht und eine altersgemäße Grundversorgung ermöglicht!

Zu Frage 5: Das ist Teil der Schulung 4! Unser Ziel ist es eine naturgemäße, altersgemäße Grundversorgung zu gewährleisten – auch beim E2. Alles andere ist nicht gut für den Körper. Das gilt auch für Krebspatienten. Gerade dann sind solche E2-Unterstützungen sinnvoll, die nicht für zusätzliche Symptome sorgen und auf deren Verpackung nicht zu lesen ist: Estradiol ist enthalten. ¬

2.6 Was machen Tätowierungen im Körper?
Frage einer Kollegin:
„Aus der praktischen Arbeit habe ich noch eine Frage. Eine Lipödem-Patientin möchte sich am Rücken tätowieren lassen.
1. Habt Ihr evtl. Rückmeldungen, wie sich das auf das Lipödem und den Hormonhaushalt auswirkt?
2. Mir ist noch in Erinnerung, dass die NN-Hormone steigen, wegen der Immunantwort. Wie verhalten sich die anderen Hormone aufgrund der Farben?
Ich habe den Tätowierer, den sie aufsuchen will, gefragt. Er hat mir die Inhaltsstoffe (Wasser, Alkohol, Glycerin, die Pigmente und teilweise Konservierungsstoffe) genannt, wusste jedoch nichts zu den hormonaktiven Reaktionen. Habt Ihr dazu Erfahrungen?“

Antwort:
1. Eine Lipödem-Erkrankung ist eine große Herausforderung für den Körper und Folge verschiedener Faktoren. Wäre es dann nicht sinnvoll, wirklich ALLES zu vermeiden, was dem Immunsystem zusätzlich schadet oder seine Funktion zusätzlich fordert?
2. Relativ gut zusammengefasst sind die einzelnen Faktoren und Wirkungen von gestochenen Tattoos im folgenden Artikel nachzulesen

Das passiert mit Tattoo-Farbe im Körper

(3) Schulungen

3.1 Die restlichen Webinar-Schulungen 2023

Fachschulung 1 | Live-Webinar
Hormone natürlich ins Gleichgewicht bringen
29. – 30. September 2023

Fachschulung 2 | Live-Webinar
Themenschwerpunkt Schilddrüse
20. – 21. Oktober 2023

Fachschulung 9 | Live-Webinar
Themenschwerpunkt natürlicher Hormonausgleich bei Männern
10. November 2023

Fachschulung 7 | Live-Webinar
Themenschwerpunkt (unerfüllter) Kinderwunsch, Schwangerschaft und Stillzeit
15. November 2023 (Mittwoch!)

Fachschulung 10 | Live-Webinar
Themenschwerpunkt Wechseljahre und Postmenopause
24. November 2023

 

 

 

Dieser Artikel wurde veröffentlicht auf Hormonselbsthilfe - https://hormonselbsthilfe.de

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