Seite drucken

Netzwerk News Mai/Juni 2024 (1)

Datum: 20. Juni, 2024 | Kategorie:

 

Themen

(1) Aktuelles aus der Arbeit der Hormonselbsthilfe und CENSA
1.1 Sojagenuss mit weniger Isoflavonen
1.2 Alternative Myom-Entfernung
1.3 Nachspiel für Corona-Akteure

(2) Nachrichten und Fragen aus dem Netzwerk
2.1 Fragen zu neuen Testangeboten über Internet und Drogeriemarkt
2.2 Sind natürliche Hormone krebsauslösend?
2.3 Eingeschränkte Beweglichkeit von Spermien durch Weichmacher
2.4 Das Blasenschmerzsyndrom (interstitielle Zystitis oder nicht-infektiöse Zystitis)

(3) Nachrichten bezüglich Schulungen
3.1 Zusammenarbeit mit den HebammenART® Fortbildungen
3.2 Die nächsten Schulungen

 

Ihr lieben Netzwerkkollegen,

für diese Netzwerk-News habe ich einige Impulse und Fragen aus dem Netzwerk aufgegriffen, die für die meisten von Euch interessant sein könnten. So können wir gemeinsam lernen. Dabei habe ich mich bemüht, auch immer wieder Quellen und Studien einzufügen. So könnt Ihr zu den einzelnen Punkten Euer Wissen erweitern. Leider können wir nicht zu allen unseren Erfahrungen Studien angeben, bestenfalls eigene Messreihen. Wir sehen unsere Arbeit ja auch eher als eine Sammlung von Erfahrungen.

Lasst Euch alle von Herzen grüßen!
Eure Elisabeth mit dem Team der Hormonselbsthilfe

(1) Aktuelles aus der Arbeit der Hormonselbsthilfe und CENSA

1.1 Sojagenuss mit weniger Isoflavonen
Aus Soja hergestellte Lebensmittel sind in der westlichen Nahrungsmittelindustrie allgegenwärtig. Aber in der Fachwelt nimmt man die Kehrseite der angeblich so gesunden Lebensmittel immer ernster: Der mögliche Estradiol-Anstieg durch eine sojareiche Nahrung.

Soja wird wegen seines hohen Proteingehalts, seiner Vielseitigkeit und seiner potenziellen gesundheitlichen Vorteile in vielen asiatischen Kulturen geschätzt. Sojabohnen sind jedoch auch eine Nahrungsquelle für Isoflavone (Phytoöstrogene), die vom Körper in Östradiol synthetisiert werden können. Auch hier gilt: „Die Dosis macht das Gift!“  Alles was im Übermaß gegessen wird, schadet ab einem gewissen Punkt.

Das führte interessierte Forscher u.a. zu der Frage, wie Asiaten traditionell Soja zubereiten. In der Zeitschrift Foods wurden Erkenntnisse einer Studie aufgegriffen, die diesem Thema nachging. Die Forscher fanden heraus, dass in der traditionellen Küche Asiens durch langes, vorausgehendes Einweichen der Hülsenfrüchte in Wasser und durch das teils mehrmalige Weggießen des Kochwassers, der Gehalt der primären Soja-Isoflavone (Genistein und Daidzein) um bis zu 80 bis 90 % gesenkt werden konnte. Mit dieser traditionellen Zubereitung steigt auch die Darmverträglichkeit für Soja-Produkte. Im Gegensatz dazu werden heute Soja-Lebensmittel mit schneller und hocherhitzter Verarbeitung (z.B. Dämpfen) hergestellt, wodurch der Gehalt von Isoflavonen kaum reduziert wird.

Isoflavonhaltige Nahrungsmittel sind nur dann schädlich, wenn sie von Leber und Enzymen in zu viel Estradiol synthetisiert werden. Im Serum-Hormontest ist das nicht so schnell zu erkennen wie im Speichelhormontest – wenn überhaupt. Das erklärt auch, warum Forscher die Wirkung von Pflanzenhormonen mit vielen Vermutungen kombinieren. Pflanzenhormone in der Form von Isoflavonen wirken für sich aus meiner Sicht sehr wahrscheinlich nicht – es sei denn, sie werden im menschlichen oder tierischen Körper in Steroidhormone synthetisiert. Nur dann öffnen Rezeptoren die „Zelltüren“. Solange Isoflavone in der Blutbahn herumschwimmen, bewirken sie wahrscheinlich genauso wenig wie die gebundenen Hormone.

Quelle:
Bensaada S, Peruzzi G, Cubizolles L, Denayrolles M, Bennetau-Pelissero C.
Traditionelle und häusliche Küche reduzieren drastisch östrogene Isoflavone in Sojalebensmitteln. Lebensmittel . 2024;13(7):999. doi:10.3390/foods13070999

1.2 Alternative Myom-Entfernung
In den letzten Tagen bin ich von einer Netzwerkkollegin erneut angefragt worden, was wir von der alternativen Myom-Entfernung wissen und ob sie empfehlenswert ist. Das hat mich ermutigt, in den Netzwerk-News noch einmal darauf einzugehen. Unter dem Fachbegriff MRT-gesteuerter fokussierter Ultraschall (MRgFUS) ist inzwischen einiges an Informationen zu finden.Myome in der Gebärmutter schrumpfen bei dieser nicht-operativen Behandlung in sich zusammen. Hochfrequente Schallwellen (Ultraschallwellen) werden wie mit einem Brennglas auf das Myom gelenkt. Durch diese Fokussierung entsteht punktuelle Hitze von ca. 60 bis 90 °C. Das Myomgewebe geht kaputt und die Überreste werden vom körpereigenen Immunsystem weitgehend abgebaut oder mit der nächsten Menstruationsblutung „entsorgt“. Das Vorgehen ist vergleichbar mit der Nierenstein-Zertrümmerung durch gebündelten Ultraschall.


Als Vorteile dieser Myom-Entfernung werden genannt

Die Gebärmutter bleibt vollständig erhalten (hoffentlich!), es bleiben keine Narben. Eine Narkose oder ionisierende Strahlung ist für diesen Eingriff nicht nötig. Die Behandlung ist bei sachgemäßer Durchführung schmerzarm und wird ambulant durchgeführt. Manche Frauen spüren eine kurzzeitige Hitze oder ein kurzes Stechen im Unterbauch. Die Methode ermöglicht es, innerhalb von 1 – 2 Tagen in den normalen Alltag zurückzukehren.

Ein großer Vorteil dieses Therapieverfahrens ist, dass die Fruchtbarkeit der Patientin vollständig bestehen bleibt, bzw. durch die Behandlung der Myome positiv beeinflusst wird.

Herausforderung dabei sind
Solange die individuellen Ursachen für das Entstehen von Myomen nicht erkannt und angegangen werden, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass neue Myome entstehen.

Vorgehensweise
Die Patientin liegt auf einem speziellen Behandlungstisch im MRT. Während der gesamten Behandlung kann sie mit Ihrem Behandlungsteam kommunizieren.
Sollten unerwartete Reaktionen zu spüren sein, kann die Behandlung auch unterbrochen oder individuell angepasst werden.
Die gesamte Behandlung dauert üblicherweise 3 – 4 Stunden. Danach sollte eine 1 – 2 stündige Ruhepause erfolgen bis die Patientin nach Hause gehen kann.

Eventuelle Risiken
MRgFUS scheint eine sichere und besonders schonende Methode zur Behandlung von Myomen zu sein. Bei unsachgemäßer Durchführung oder ungünstigen Voraussetzungen sind aber Komplikationen möglich.
Diese sind:

Wer sich für diese Art der Behandlung entscheidet, dem empfehle ich die Ursachen für die Entstehung eines Myoms nicht aus dem Auge zu verlieren. Wenigstens eine Abfrage von Estradiol, Estriol Progesteron und Testosteron wäre diesbezüglich sehr sinnvoll, um weiteren Myomen entgegenzuwirken.

 

1.3 Nachspiel für Corona-Akteure
Die meisten Kolleginnen und Kollegen unseres Netzwerkes haben vor 3-4 Jahren eine sehr schwierige Zeit durchgemacht. Nicht alle von Euch haben die Phase heil überstanden. In unseren damaligen Netwerk-News habe ich das mehrfach thematisiert und musste selber deswegen auch manche Vorwürfe ertragen. Nun möchte ich Euch möglicherweise auch Beschuldigten einen späten Trost zukommen lassen, der deutlich macht, dass Euere erfahrenen Beschuldigungen und Verleumdungen weder gerechtfertigt, noch selbstverschuldet waren. Immer mehr öffentliche Fernsehsendungen und Veröffentlichungen legen die Vorgänge von damals unter die Lupe der Wahrheit. Unter dem Link Das Impf-Experiment kann man „entschwärzte“ Dokumente sehen, die per Gerichtsbeschluss freigeklagt wurden. Es handelt sich in allen Fällen um Inhalte von öffentlichen Dokumenten, die der Bevölkerung und den Medien vorenthalten werden sollten.Einige von Euch hatten mit Klagen und Gerichtsverhandlungen zu kämpfen, weil Ihr nicht „regierungskonform“ auf die Verpflichtungen eingegangen seid. Die derzeitigen Veröffentlichungen und Freisprüche fühlen sich an wie ein Ritterschlag für alle überzeugten „Widerstandskämpfer“. Sie geben auch eine rechtliche Grundlage, dass frühere Verurteilungen rückgängig gemacht werden können und eine anerkannte Rehabilitation möglich ist.

 

Ablehnung des Pandemievertrages
Bei der Weltgesundheitsversammlung 2024 in Genf wurde die WHO gezwungen, den Verhandlungsprozess für den Pandemievertrag um ein Jahr zu verlängern und die Verabschiedung auf die nächste Weltgesundheitsversammlung im Jahr 2025 zu verschieben. Das war ein großer Erfolg von Freiheitskämpfern in den letzten Wochen. Wären die Anträge der WHO bewilligt worden, hätten die gleichen Maßnahmen, wie sie uns 2020 bis 2022 auferlegt wurden, jederzeit willkürlich wiederholt werden können. Der neue Pandemievertrag sollte zukünftig ermöglichen, dass die WHO eine staatlich übergeordnete Bevollmächtigung erhält, jederzeit eine Pandemie ausrufen zu können – samt vorgegebenen Maßnahmen-Verpflichtungen für alle Länder dieser Erde. Im kommenden Jahr soll ein weiterer Versuch zur Durchsetzung des Pandemievertrages stattfinden.

 

Corona-Impfpflicht für Militärpersonal wurde aufgehoben
Ein Tag vor dem erwarteten Gerichtsurteil des Bundesverwaltungsgerichts hat das Verteidigungsministerium die offizielle Impfpflicht für alle Soldaten aufgehoben und in eine Impfempfehlung umgewandelt. Details dazu findet Ihr unter vielen Artikeln im Internet, wie z.B.
msn: Corona-Impfpflicht für Soldaten wird abgeschafft
nordkurier: Corona-Impfplicht für Soldaten gekippt
ntv: Corona-Impfpflicht für Soldaten der Bundeswehr wird abgeschafftUnbeantwortet bleibt die Frage, der Rehabilitation für Militärpersonal. Manche Menschen leiden bis heute noch unter den Folgen der erzwungenen Impfung oder der Strafmaßnahmen.

(2) Nachrichten aus dem Netzwerk

2.1 Fragen zu neuen Testangeboten über Internet und Drogeriemarkt
Frage 1: Eine Kollegin fragt: „Im ländlichen Raum ist es nicht immer möglich, zeitnah Tests für TSH + freies T3 + freies T4 zu bekommen (sehr lange Wartezeit für einen Arzttermin, Ärzte sind nicht immer kooperativ). Daher käme mir ein Schilddrüsen-Selbsttest für meine Patienten sehr entgegen. Habt Ihr Erfahrung mit diesen Tests?“

Antwort: Die erwähnten Testangebote, sind uns bekannt. Ob sie Patienten eine realitätsgerechte Messung liefern, können wir noch nicht beantworten. Noch haben wir keine eigene Erfahrung damit sammeln können. Für den Test muss man sich zuhause einen Tropfen Blut aus der Fingerspitze entnehmen und die Probe in das betreffende Labor schicken. Wie korrekt solche Messungen aus dem Fingerbeerenblut sind und welche Zielbereiche mitgeliefert werden, ist für uns noch nicht überzeugend beantwortet.

Wer von Euch im Netzwerk hat hier eigene Erfahrungen gesammelt? Wie sind die Ergebnisse der Selbsttests im Vergleich mit mehrmaliger Temperaturmessung am Testtag und mit gleichzeitiger Blutentnahme von HP oder Arzt? Bitte gebt uns Eure Erfahrung weiter.

Ich möchte auch wissen, ob die Messwerte von FT3 und FT4 einfach rechnerisch ermittelt oder tatsächlich einzeln gemessen werden. Aus einem Blutstropfen allein stelle ich mir drei Einzelmessungen sehr schwierig vor. Ob es dazu neue Messverfahren gibt? Wir selbst bieten erst einen neuen Test an, wenn wir aussagekräftige Zielbereiche ermitteln können und von der Wiederholbarkeit eines Tests überzeugt sind.

Frage 2: Was ist von den „Speicheltests für Prostatakrebs-Erkennung“ zu halten?
Es handelt sich dabei um einen neu entwickelten Speicheltest, der das Erkrankungsrisiko von Prostatakrebs anhand einer Genanalyse berechnet. Der Test diagnostiziert also nicht eine tatsächliche Krebserkrankung, sondern nur das Krebsrisiko! Man vergleicht dabei die Gene von Patienten mit Prostatakrebs-Patienten. Das heißt, bei dem Mann, der im Gentest gewisse Auffälligkeiten oder Ähnlichkeiten mit der Genanalyse von untersuchten Krebspatienten hat, wird nahegelegt eine Prostata-Biopsie machen zu lassen. Daher ist die Werbung irreführend. Der Speicheltest für die Prostata-Früherkennung macht eine Aussage darüber, ob in Zukunft theoretisch die Möglichkeit, an Prostatakrebs zu erkranken, größer ist als bei anderen Männern.

Über den Speicheltest will man also eine Krebsgefahr definieren. Das gibt es ja bereits seit längerer Zeit in der Form verschiedener Gen-Untersuchungen über Blutproben, wie z.B. im Blick auf frauentypische Krebserkrankungen. Die Konsequenz von solchen Gentests ist häufig, dass entsprechend gefährdete Organe oder Körperteile operativ entfernt, oder prophylaktisch Antihormone verordnet werden…
Interessanterweise wird der Prostata-Speicheltest von Fachkreisen mit folgender Begründung begrüßt: Der PSA-Test führt zu häufigen Fehldiagnosen und deshalb fragwürdigen Behandlungen. Ob das bei dem oben erwähnten Prostata-Gentest auch so ist, wird sich erst herausstellen, denn der Test befindet sich noch in der Testphase. Da wir Menschen selten mit „drohenden Gefahren“ angemessen umgehen können, vermute ich den gleichen Effekt auch bei Männern – sicherheitshalber gleich die Prostata entfernen zu lassen – auch wenn noch kein Krebs zu sehen ist. Das Geschäft mit der Angst funktioniert gut!
Es ist bis jetzt noch nicht endgültig geklärt, ob Krankenkassen diese Untersuchung übernehmen (müssen).

2.2 Sind natürliche Hormone krebsauslösend?
Nicht nur von einer Kollegin ist mir folgende Frage gestellt worden:
„Meine postmenopausale Patientin (der es seit Anwendung der Hormoncremes deutlich besser geht) wurde von ihrer Frauenärztin gewarnt, dass sie mit den von mir empfohlenen D4-Hormoncremes ein höheres Krebsrisiko hätte. Stimmt das? Kannst Du dazu etwas sagen?“

Meine Antwort:
Die erwähnte Frauenärztin hat wahrscheinlich keinerlei Information oder Vorstellung darüber, was eine D4-Anwendung in Cremeform bedeutet – die Patientin sehr wahrscheinlich auch nicht. Vermutlich wurde die Ärztin von anderer Seite mit dem derzeit sehr beworbenen Frauenbuch „Women on Fire“ konfrontiert. In diesem Buch wird eine Therapie mit hochdosierten Hormonprodukten beschrieben und empfohlen – auch für postmenopausale Frauen. In dieser Hinsicht würde auch ich Bedenken anmelden. Du weißt, die Dosis macht das Gift (siehe Punkt 1.1 beim Isoflavon-Thema!).
Die in dem Buch erwähnten Präparate aus der Roten Liste enthalten zwar naturgemäße Hormone aber nicht naturgemäße Dosierungen. Solche hoch dosierten Präparate werden mit Serum-Hormontests überprüft. Man muss gewaltig überdosieren um die Anwendungen im Serum nachvollziehen zu können. Wenn dann irgendwann Symptome einer Hormon-Dominanz oder -Resistenz zu beklagen sind, ist der Schrecken groß.
Die Überprüfung von Hormonanwendungen per Speichelhormontest wird von vielen Ärzten abgelehnt. Sie sehen es immer wieder, dass die Aussage von Speicheltestergebnissen nicht mit den Messungen aus Serumproben übereinstimmen. Die Serumtestung spiegelt ja in erster Linie die gebundenen, passiven Hormone. Die freien, aktiven Hormone zeigen sich sehr viel genauer und schneller im Speichelhormontest. Ein ungeeignetes Testverfahren für die Hormonregulation zu benutzen, führt nachvollziehbar zu fragwürdigen Aussagen, Lehrmeinungen und Thesen. Noch einmal: Im Blutserum ist eine Hormonanwendung nur dann sichtbar, wenn gewaltig überdosiert wird.
Ihr wisst es besser, weil ihr über den Speichelhormontest bei euren Patienten seht, dass der naturgemäße Hormonwirkstoff über transdermale Anwendung sehr wohl im System ankommt und NICHT in der Haut „steckenbleibt“, wie mir neulich eine Endokrinologin und Gynäkologin erklärt hat. Wenn mit Lenzetto oder Gynokadin nach jeweiligem Beipackzettel substituiert wird, bringt das in den meisten Fällen eine gewaltige Estradiol-Dominanz – samt entsprechender Symptomatik und Schilddrüsenkatastrophe. Selbst wenn parallel dazu Utrogest oder Famenita geschluckt wird, bleibt die E2-Dominanz bestehen. Dazu ein typisches Anwendungs- und Testbeispiel einer jüngeren Frau:

Frau mit 41 Jahren, seit langer Zeit ohne Zyklus! Was hat ihre zyklische Rhythmik versiegen lassen?

Derzeitige Medikation: Lenzetto 2 Sprühstöße in die Nase pro Tag (transdermale Anwendungen erfolgten bis zum Test täglich und durchgehend ohne Pause. Probenentnahme: 24 Stunden nach letzter Anwendung.

Eine Kapsel Utrogest 200, orale Anwendung am Abend vor dem Test, jeweils vom 1.-12. Monatstag (weil sie ja keinen Zyklus mehr hatte). Die Einnahme begann 5 Tage vor dem Test.

Messwerte:
Estradiol (E2): 100 pg/ml (obere Messgrenze)
Progesteron: 304, 01 pg/ml
E2:Progesteron-Verhältnis: 1:3 wünschenswertes E2 Zielverhältnis 1:50 oder 1:30 – je nach Zyklus- oder Lebensphase

E2:Testosteron 1:0,4 anstatt 1:8 – 1:10 – je nach Zyklustag und Phase

Beide Verhältniswerte signalisieren eine gewaltige E2-Dominanz!

Alleine diese Verordnung lässt jegliche Zyklusregelmäßigkeit verschwinden. Mit naturgemäßen Hormonen zu substituieren heißt keineswegs immer, dass eine natürliche Hormonversorgung vorliegt. Zu viel Hormoneinfluss ist genauso verkehrt wie zu wenig.

2.3 Eingeschränkte Beweglichkeit von Spermien durch Weichmacher
Dass funktionseingeschränkte Spermien u.a. von Weichmacher-Einflüssen bedingt sein können, wird seit langer Zeit vermutet. Diesbezüglich wurde eine Untersuchung veröffentlicht, wie sich die Spermienqualität verändert, wenn das Blut des Mannes bei einer Thrombozyten-Spende durch dünne Plastikschläuche fließt. Für die Untersuchung wurden Spermienproben von 25 gesunden Männern verwendet, die regelmäßig Thrombozyten per Blutspende zur Verfügung stellen. Da das Blut dieser Spender über einen Zeitraum von bis zu zwei Stunden durch Schlauchsysteme aus Plastik geleitet wird, werden zwangsläufig Weichmacher in ihr Blut abgegeben. Daher ist die Untersuchung der Spermienqualität bei diesen Männern (vor und nach der Blutspende) interessant. Der beobachtete Effekt hält zum Glück nicht lange an. Nach einer Woche lagen die Messwerte von Weichmachern im Blut und die Spermienbewegung im Ausgangsbereich vor der Thrombozyten-Spende.

Quelle: Weichmacher verändern vorübergehend Beweglichkeit von Spermien

Originalpublikation von Ostau, N.E., Martynov, A., Schreiber, J. et al.
Transient Decrease in Sperm Motility after Plateletpheresis

Danke Ina, für Deinen Hinweis!
Dazu passend ein Hinweis von Prof. H. Schatz für unsere Kinderwunschpaare und deren Begleiter: Unter dem Titel „Männliche Unfruchtbarkeit trotz normalem Spermiogramm-Befund: Defekt im CatSper-Kanal verhindert das Eindringen der Spermien in das Ei“ wurde eine weitere Ursache von männlicher Infertilität aufzeigt. Dazu muss man wissen, worum es geht. Wer den Begriff CatSper-Kanal noch nicht kennt, kann sich ganz schnell unter folgendem Link informieren:
Catsper-Test

Eine defekte CatSper-Funktion mit der Folge einer fehlenden Spermien-Hyperaktivität ist eine bekannte Ursache von männlicher Infertilität. Mit einem Test kann man das überprüfen. Die Kosten für den Test liegen bei etwa 100 Euro. Man schätzt, dass etwa jeder hundertste, unfruchtbare Mann, mit ansonsten unauffälliger Samenanalyse, diesen Defekt aufweist.

(1) Samuel Young,… Sabine Kliesch, Frank Tüttelmann, Christoph Brenker und Timo Strünker: Human fertilisation in vivo and in vitro requires the CatSper channel to initiate sperm hyperactivation. J Clin. Invest. January 2, 2024. 134(1):e173564.

Human fertilization in vivo and in vitro requires the CatSper channel to initiate sperm hyperactivation

Männliche Unfruchtbarkeit trotz normalem Spermiogramm-Befund: Defekt im CatSper-Kanal verhindert das Eindringen der Spermien in das Ei.

2.4 Das Blasenschmerzsyndrom (interstitielle Zystitis oder nicht-infektiöse Zystitis)
Von einer Netzwerkkollegin erhielt ich einen Artikel auf Zusammenhänge vom nicht-infektiösen Blasenschmerzsyndrom. Hier eine Zusammenfassung davon:

Anfangs haben die Betroffenen der interstitiellen Zystitis möglicherweise noch keine Symptome. Erst wenn die Blasenwand zunehmend geschädigt ist, treten immer mehr Schmerzen im Unterbauch und Blasenbereich mit zunehmendem Harndrang auf. Die Symptome nehmen zu, wenn die Blase sich füllt und nehmen ab, nachdem die Blase entleert wurde. (E.B.: Stechender Schmerz nur NACH dem Wasserlassen oder Stuhlgang hat sehr wahrscheinlich andere Zusammenhänge, wie z.B. Krampf der Blasen- und Beckenbodenmuskeln)!

Vermutete Ursache des Blasenschmerz-Syndroms: Blasenzellen werden durch gewisse Substanzen im Urin gereizt. Veränderte Leberwerte (GOT/GPT erhöht) sind bei der Krankheit eine typische Begleiterscheinung. Es wird vermutet, dass bei diesen Patienten verspeistes Fett nicht gut verstoffwechselt wird.

Dazu der Erfahrungsbericht einer 75 Jahre alten Diabetikerin (Typ II)
„Seit ich mit dem Blasenschmerz-Syndrom zu kämpfen habe, esse ich weniger Kohlenhydrate und was Fett angeht nur hin und wieder ein kleines Stück Käse. Der Hba1C-Blutwert bei mir ist 6,4 (Norm 4,3 – 6.1). Ich habe seit einem Jahr vermehrten Harndrang. Im Combur-Test zeigt sich keine bakterielle Belastung, jedoch Glucose und Nitrit waren im Urin nachweisbar. Beides war für mich ein Indiz für diese Form der Blasenentzündung.

Anscheinend tut sich meine Leber schwer mit dem Fettabbau. Das kann die Blasenwand reizen. Dazu passen meine erhöhten Leberwerte: GOT 55, GPT 102 und nur GOT war mit 26 in Ordnung.

Seitdem ich täglich 2 x 1/2 Teelöffel MSM, in Wasser aufgelöst, trinke, sind alle Urinparameter gut (laut Messung im Combur-Teststreifen).
Citosan nehme ich ein, um das Fett im Darm zu binden, seither sind Stuhlgang und Bähungen endlich geregelt. Meine Schlussfolgerung: Die Probleme mit Blase und Darm waren die Folgen von Diabetes und Ernährungsfehlern. Durch Änderung der Ernährung und naturheilkundlicher Mittel habe ich keine Beschwerden mehr. Die regulierende Wirkung war durch die Einnahme von MSM schon am nächsten Tag spürbar

Die Strategie der Netzwerkkraft zur Verbesserung der Symptome

  1. Zur Beobachtung von Blasenbelastung: Combur-Teststreifen
  2. Täglich 2 x ½ Teelöffel MSM (Schwefel) in Glas Wasser kann rasche Verbesserung bringen.
  3. Glucosamin Chondrohitin und Quercetin zur Stabilisierung /Reparatur der Blasenwand
  4. Unizink 50, 1 Tablette pro Tag auf leeren Magen
  5. Omega-3-Fettsäuren, insges. 2 – 3 Kapseln täglich jeweils zum Essen
  6. Bei Brennen in der Blase: Blasenglobuli von WALA, 3 mal 5 – 10 Stück
  7. Estriol unterstützt die Gesunderhaltung der Schleimhäute.
  8. Chitosan bei veränderten Leberwerten und/oder veränderter Stuhlbeschaffenheit und Blähungen.
  9. Beobachten, welche Nahrungsmittel zu Beschwerden führen.

Meine Ergänzung (E.B.): Ich würde zusätzlich 3 Tassen, mit Honig oder Stevia gesüßtem Artemisia-Tee. Eine weitere Möglichkeit: 4-6 Tage CDL einnehmen – beginnend mit 1 Teelöffel und pro Tag einen halben Teelöffel mehr in eine Flasche Wasser geben und über den Tag verteilt trinken.

(3) Nachrichten bezüglich Schulungen

3.1 Zusammenarbeit mit den HebammenART® Fortbildungen
Über diese im letzten Jahr gewachsene Zusammenarbeit freue ich mich sehr! Das bedeutet einen Erfahrung- und Wissensaustausch mit immer mehr Hebammen. Sie können zum Thema Kinderwunsch viel beitragen. Ihre so wichtige Arbeit mit Frauen und Paaren braucht auch die aktive Zusammenarbeit mit unseren Ärzten, Heilpraktikerinnen, Therapeuten und Beratern aller Art. Bitte, bitte ermutigt sie so gut Ihr nur könnt. Sie sind selber mit sehr vielen, schwierigen „Umständen“ konfrontiert. Mit den Umständen meine ich nicht die schwangeren Frauen, die ihre Hilfe brauchen, sondern Institutionen, die sich eher „Gebärmaschinen“ wünschen…
Ihr könnt Kontakt suchen zu HebammenArt unter folgenden E-Mail: fortbildung@hebammenart.de

3.2 Die nächsten Schulungen
Fachschulung 8 | Live-Webinar
Hormonelle Zusammenhänge bei Blutzuckerregulierung und Gewichtsproblemen
28 Juni 2024 // Referenten: Elisabeth Buchner, Annette Loos
zur Anmeldung

Fachschulung 1 | Bern  13. September  Präsenz-Schulung bei Sela
Hormone natürlich ins Gleichgewicht bringen
13. – 14 September 2024 // Referent: Hanspeter Horsch
https://www.sela.info/weiterbildungen/hormon-fachschulungen

Fachschulung 1 | Live-Webinar
Hormone natürlich ins Gleichgewicht bringen
20. – 21 September 2024 // Referenten: Elisabeth Buchner, Annette Loos
zur Anmeldung

Dieser Artikel wurde veröffentlicht auf Hormonselbsthilfe - https://hormonselbsthilfe.de

Seite drucken