Netzwerk-News Juni 2019
Datum: 18. Juni, 2019 | Kategorie:
https://hormonselbsthilfe.de/intern/netzwerk-news-juni-2019/
Themen
(1) Aktuelles aus der Arbeit der Hormonselbsthilfe und CENSA
1.1 Entschädigungsprogramm für Dopinggeschädigte Sportler läuft Ende Dezember 2019 aus
1.2 Netzwerktreffen 2019 „Die Bedeutung der Nebennieren für Psyche und Fitness“
1.3 Testosteronmangel mit vergrößertem Bauch
(2) Nachrichten auf dem Netzwerk
2.1 Vortrag zum Thema Organspende
(3) Nachrichten bezüglich Schulungen
3.1 Hinweise zu Schulungen im Juni, Juli und September
Mit dieser Rundmail gebe ich Euch ein interessantes Angebot weiter. Es betrifft frühere Sportler der DDR, die mit Hormonen und Medikamenten gedopt wurden und bis heute mit seelischen oder körperlichen Spätschäden zu kämpfen haben. Für diese Opfer bietet die Bundesregierung nun Entschädigung an. Alles Weitere gleich beim ersten Punkt. Es betrifft ein paar von Euch persönlich und vielleicht auch manchen Eurer Kunden und Patienten.
Die weiteren Punkte in diesem Rundbrief betreffen sowohl das nächste Netzwerktreffen, als auch alle „Sofasportler“ und „Schreibtischtäter“ die wenig Testosteron aufweisen können.
Abschließend wichtige Meldungen zu den Schulungen im Juni, Juli und September.
Mit sommerlichen und herzlichen Grüßen!
Eure Elisabeth und das Team der Hormonselbsthilfe
1.1 Entschädigungsprogramm für Dopinggeschädigte Sportler läuft Ende Dezember 2019 aus
Dass in der DDR staatlicherseits erzwungenes Doping betrieben wurde, ist kein Geheimnis. Die Folgen sind für die Sportler und Sportlerinnen teilweise bis heute spürbar, sowohl im psychischen als auch physischen Bereich. Die Bundesregierung bietet nun Entschädigung an, wenn betroffene Sportler nachweisen können, dass sie damals in Sportverbänden oder Sportschulen aktiv waren und dort „geheimnisvolle“ Medikamente nehmen mussten. Da ich weiß, dass wir im Netzwerk Fachkräfte haben die in der ehemaligen DDR sportlich aktiv waren, möchte ich Euch diese Nachricht möglichst rasch zukommen lassen. Die vom Bundesrat beschlossene Antragsverlängerung gilt bis zum 31.12.2019. Es scheint zwar noch etwas Zeit bis dahin, aber wie bei allen Amtsvorgängen sollte man genügend Vorlauf einplanen, bis alle erforderlichen Papiere beisammen sind. Darum ist die rasche Bekanntgabe so wichtig. Der Antrag muss zum Jahresende im Bundesverwaltungsamt in Köln eingegangen sein. Bis dahin kann man beim Landessportbund Brandenburg e.V. (LSB) eine Hilfe für die Antragsstellung erbitten.
Wer kann so eine Ausgleichszahlung beantragen?
Anspruch auf finanzielle Hilfe nach dem Zweiten Dopingopfer-Hilfegesetz haben Personen, die stark physische und psychische Gesundheitsschäden erlitten haben, da ihnen als Hochleistungssportler oder Nachwuchssportler der ehemaligen DDR ohne ihr Wissen oder gegen ihren Willen Dopingmittel verabreicht wurden. Außerdem können Kinder deren Mütter während der Schwangerschaft Dopingsubstanzen verabreicht wurden und die dadurch geschädigt wurden, finanzielle Hilfe in Anspruch nehmen.
Betroffene können sich vertrauensvoll an eine unabhängige Beraterin wenden, Frau Faustyna Ines Kunz, die seit 2014 im für die LSB aktiv ist. Sie ist selbst anerkanntes Dopingopfer und kann mit diesem Hintergrund eine langjährige Beratungserfahrung vorweisen. Aus der eigenen Erfahrung weiß sie, dass der erste Schritt immer der schwerste ist. Sie berichtet: „Diejenigen die den nicht einfachen Weg schon beschritten haben sind heute froh darüber. Deshalb möchte ich alle Betroffenen ermutigen, den Kontakt zu mir zu suchen. Klar ist aber auch: Geldzuwendungen helfen zwar, aber sie heilen nicht.“
Wer betroffen ist, der möge sich unter der E-Mail-Adresse dopinghilfe@lsb-brandenburg.de an Frau Kunz werden.
Frau Kunz steht nicht nur für die Bürokratiebewältigung zur Verfügung, sondern leistet auch seelische Unterstützung. Gleichzeitig kann sie individuell zugeschnittene Hilfen an Dopinggeschädigte vermitteln oder gemeinsam Lösungen finden – beispielsweise unter Einbeziehung von Krankenkassen, Fachärzten oder Rechtsexperten.
Über eine extra eingerichtete Telefonnummer (0331 – 9 71 98 63) in der LSB-Geschäftsstelle kann auch die private Telefonnummer von Frau Kunz erfragt werden.
Der dazugehörige Gesetzestext ist unter folgender Internetseite zu finden: Zweites Dopingopfer-Hilfegesetz
1.2 Netzwerktreffen 2019 „Die Bedeutung der Nebennieren für Psyche und Fitness“
Wir werden uns das Thema „Nebennieren“ von verschiedenen Seiten und Personengruppen ansehen. In Dr. Heinz Lüschers Vortrag wird erläutert wie man mit Vitalstoffen die Nebennieren regenerieren und vorsorgen kann. Frau Dr. Lena Kornyeyeva geht auf die psychischen Faktoren ein, die erschöpfte Menschen nur zu gut kennen.
Von unserer Seite werde ich das Thema „Nebennieren bei Sportlern“ aufgreifen. Auch die Unterscheidung von Burn-out-Verdacht und tatsächlichem Burn-out soll gezeigt werden, quer durch alle Altersstufen.
Es wäre sehr schön, wenn wir noch ein paar eigene Erfahrungsberichte aus dem Netzwerk zu hören bekommen. Wer wäre dafür bereit?
1.3 Testosteronmangel bei Männern mit vergrößertem Bauch
In öffentlichen Medien wurde in den letzten Monaten mehrfach das Thema Testosteronmangel bei (jungen) Männern aufgegriffen. Auch die internationale Forschung sucht nach Zusammenhängen, die eine steigende Tendenz zu niedrigeren Testosteronwerten erklären – manchmal eben auch bei jungen Männern. Wir können das durch unsere Beobachtungen bestätigen. Bei Prostatabeschwerden, Fertilitätsstörungen, Depression und Burn-out sind wir besonders oft mit einem Mangel im Testosteronbereich konfrontiert – selten ist das der einzige Mangel. Die Forschung geht der Frage nach, ob zunehmendes Bauchfett bei Männern hier eine Rolle spielt.
Prof. Heufelder aus München begleitete vor über 10 Jahren eine Studie, die eine Kombitherapie mit Nahrungsumstellung, Sport und Testosteronsubstitution bei Männern einsetzte, mit dem Ziel den Bauchumfang zu reduzieren und eine damit häufig einhergehende Insulinresistenz bzw. Prädiabetes abzubauen. (Ab einem Bauchumfang von mehr als 94 cm ist das Risiko für ein metabolisches Syndrom erhöht, bei mehr als 102 cm sogar stark erhöht.) Die Studie bestätigte, dass der Bauchumfang in vielen Fällen mit einem Testosteronmangel auftrat. Deshalb wurde bei einer der Versuchsgruppen mit hochdosiertem Testosteron-Gel (50 mg Testosteron pro Tag!) substituiert – in der Annahme, dass Testosteronmangel eine wesentliche Ursache für den Bauchumfang sei.
Könnten nicht auch andere Androgene, Corticoide oder die Schilddrüse daran beteiligt sein? Es ist anzunehmen, dass die bei der Studie tägliche angewandten Dosierungen zu extremen Testosteron-Überschüssen führten, die weitgehend in andere Androgene synthetisiert wurden, wie z.B. in Androstendion, Androstendiol und vor allem in DHT. Wir dürfen nicht vergessen, dass DHT vierfach stärker wirkt als das Testosteron!
Könnten ein zunehmender Bauch und das Metabolische Syndrom eine Folge von mehreren Faktoren sein, die man hier nicht berücksichtigt hat?
Für mich ist nicht nur die Testosteronausschüttung an sich, sondern auch die Konstellation vom Estradiol zum Testosteron sowie Progesteron ein wichtiger Faktor. Progesteron kam jedoch in keiner der Studien zur Sprache, das Estradiol ebenso wenig. Oft sehen wir nicht nur niedriges Testosteron, sondern auch gleichzeitigen Progesteronmangel. Gerade da liegt aber ein direkter Pfad zu den Corticoiden und damit zur Blutzuckerregulierung und Verbrennung. Wenn Männer bzw. Frauen sich beispielsweise überwiegend von Bier, Chips und Pommes ernähren, unvernünftige Mengen von Proteinpulver oder fettem Fleisch essen, dann sind davon oft mehrere Hormonbereiche betroffen.
Zur Studie: Andrologie: Bauchumfang korreliert mit Testosteronspiegel
Quelle: Archiv Deutsches Ärzteblatt 10/2006
2.1 Vortrag zum Thema Organspende
Zum Thema Organspende hat Petra-Elisabeth Schielke in Markt Berolzheim einen Vortrag erarbeitet, der das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln darstellt. Wer Interesse daran hat, kann sich an sie wenden.
Petra-Elisabeth Schielke, Beim Geisbaum 13, 91801 Markt Berolzheim, Tel.: 09146 / 201311 oder 868, www.gls-schielke.de GLS.Schielke@online.de
3.1. Hinweise zu den Schulungen im Juni, Juli und September
Die Schilddrüsenschulung 2 in Baden-Baden am 28. – 29. Juni wird dieses Jahr voraussichtlich das letzte Mal dort stattfinden. Es sind noch ca. 15 Plätze frei, sodass Kurzentschlossene dazukommen können. Im nächsten Jahr finden die Schulungen an anderen, teils neuen Standorten statt.
Die kommenden Schulungen 7 + 8 am 12. und 13. Juli in Erlangen sind ausgebucht.
Wer heuer noch die Schulung 3 + 4 am 13. und 14. September besuchen möchte, hat die Möglichkeit diese bei „Sela“ in Bern mit Hanspeter Horsch zu buchen. Unter folgender Internetadresse findet ihr die Beschreibung der Fortbildung und viele andere Kurse dazu.
Anmeldung Fachschulung 3
Anmeldung Fachschulung 4
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