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Netzwerk News Januar/Februar 2024

Datum: 22. Februar, 2024 | Kategorie:

Themen

(1) Aktuelles aus der Arbeit der Hormonselbsthilfe und CENSA
1.1 Ablehnung von Test-Rechnungen durch PKKs
1.2 Können Schilddrüsen-Hormongaben das Risiko für neurokognitive Störungen erhöhen?
1.3 Clomifen – für Männer mit Steroidmangel?
1.4 Aktuelle Pillenübersicht für die Schwangerschaftsverhütung

(2) Nachrichten aus dem Netzwerk
2.1 In Memoriam Daniela Kirchner
2.2 Antwort zum Thema Alzheimer und Hormone im letzten Rundbrief
2.3 Ergänzung zum Thema Sternenkinder
2.4 Erfahrung mit Eisensubstitution und heftigen Blutungen

(3) Nachrichten bezüglich Schulungen
3.1 Schulung 2 am 23. – 24 Februar 2024
3.2 Schulung 1 am 26. – 27. April 2024

Ihr lieben Netzwerkkollegen
Mit dem neuen Jahr sind wieder viele Netzwerkkollegen dazugekommen, die sich seitdem hineintasten in unser gemeinsames Lernen und Entdecken. So viele Details zur behutsamen Hormonregulation kann man nicht auf einmal erlernen oder nachvollziehen. Aber wir alle müssen immer wieder bereit sein, dazuzulernen und bisherige Überzeugungen zu hinterfragen – egal auf welcher Ebene. Das gehört zum wissenschaftlichen Denken. Und so manche Frage von Eurer Seite regt mich zum Nachdenken und Suchen an. Ich kann bei Weitem nicht alle Fragen beantworten und bin deshalb genauso wie Ihr zum Suchen und Erproben herausgefordert. Dazu sollen uns die Rundbriefe in diesem Jahr anregen. Alle vorausgegangenen Rundbriefe findet Ihr im internen Bereich unserer Internetseite der Hormonselbsthilfe.

Lasst Euch von Herzen grüßen!
Eure Elisabeth mit dem Team der Hormonselbsthilfe

(1) Aktuelles aus der Arbeit der Hormonselbsthilfe und CENSA

1.1 Ablehnung von Test-Rechnungen durch PKKs
Eine Frage, die uns regelmäßig gestellt wird, lautet: „Wie kann man gegenüber der privaten Krankenkasse argumentieren, wenn sie die Wissenschaftlichkeit des Speicheltests anzweifelt und deshalb nicht bezahlt?“
Auch wenn diese häufig vorgebrachte Behauptung völlig haltlos ist, wird sie gerne von den Kassen als Begründung für eine Ablehnung aufgeführt. Um hier möglichst zielgerichtet antworten zu können, ist es notwendig, den genauen Wortlaut des Ablehnungsschreibens zu prüfen. Gerne bieten wir an, uns ein vorliegendes Ablehnungsschreiben anzusehen und Tipps zu möglichen Reaktionen zu geben. Genauso wichtig ist die Frage, wie Patienten/Kunden die Verunsicherung genommen werden kann, nachdem sie solch einen Brief erhalten haben. Hier eine Liste an Argumentationshilfen, die das Vertrauen in den Test wiederherstellen können:

1.2 Können Schilddrüsen-Hormongaben das Risiko für neurokognitive Störungen erhöhen?
Eine interessante Veröffentlichung (vom 1.12.2023) zum Thema Schilddrüsenregulation möchte ich an Euch weitergeben. Sie stammt aus der Feder von Prof. Dr. Helmut Schatz / Bochum. Er berichtet von einer Studie im Zeitraum von 10 Jahren (2014-2023) mit Senioren ab dem 65. Lebensjahr. Dabei beobachtete man, dass diese Patienten-Gruppe mit niedrigen TSH-Werten ein erhöhtes Risiko für neurokognitive Störungen hatte (1).

Von den ca. 65.000 älteren Studienteilnehmern (56 % weiblich, 69 % weiße Hautfarbe) hatte keiner sechs Monate vor Studienbeginn ein niedriges TSH oder eine neurokognitive Störung. Wurde unter einer Substitution (oder in Zusammenhang mit anderen Ursachen) im 10-jährigen Beobachtungszeitraum das TSH immer niedriger (= Hyperthyreose), traten bei 11 % der Patienten kognitive Störungen auf. Bei Teilnehmern, die im offiziellen TSH-Referenzbereich geblieben sind, waren es nur 6,4 %.

Kommentare
Die Autorin der Untersuchung, Jennifer S. Mamman gab ihren Kollegen zu bedenken, sehr sorgfältig eine Substitution abzuwägen – zumindest die Dosierung so behutsam wie möglich zu gestalten, um die typischen Folgen von Hyperthyreose zu vermeiden.
Der Kommentator Jean Chen aus Texas ergänzte dazu seine Beobachtung, dass alle medizinischen Fachkräfte Patienten im Seniorenalter behutsamer behandeln sollten. Er bemerkte, dass er zunehmend Komplikationen (unerwünschte Arzneimittelwirkungen) durch Thyroxin-Überdosierungen sieht.

Thyroxin war 2013-2014 in den USA das meistverschriebene Medikament (2). Auch in Deutschland gehört es zu den Spitzenreitern der ärztlichen Verschreibungen.

Mein Kommentar dazu (E.B.): Dem kann ich mich nur anschließen! Aber das gilt auch für ein Übersehen eines evtl. Unterstützungsbedarfs der Schilddrüsenfunktion. Hier die Symptomatik und die Körpertemperatur immer zum Testergebnis dazu zu nehmen, wäre für eine sorgsame Diagnostik und Dosiseinstellung so wichtig. Dass dies für den Praxisalltag einer gut frequentierten Praxis einem Wunschdenken entspricht, kann man nachvollziehen. Ebenso wäre es interessant zu wissen, welcher Referenzbereich dieser Studie zugrunde lag, an der man die Diagnose Hyperthyreose orientierte.

Und was dringend ebenso mit wissenschaftlichen Mitteln abgefragt werden sollte, ist das Zusammenspiel von Hormonversorgung im Steroidbereich und die Schilddrüsenregulation. Wenn ich nur einen Hormonbereich beobachte, dann bleiben viele Zusammenhänge von Symptomen einer unangemessenen Schilddrüsenregulierung im Dunkeln. Dazu soll unsere Schulung 2 noch mehr Information geben.

Literatur

(1) Adams et al.: Endogenous and Exogenous Thyrotoxicosis and Risk of Incident Cognitive Disorders in Older Adults.
JAMA Intern Med. Published online October 23, 2023. Doi:10.1001/jamainternmed.20235619

(2) Helmut Schatz: L-Thyroxin das meistverschriebene Medikament des letzten Jahres in den USA.
DGE-Blogbeitrag vom 16. Juni 2014

1.3 Clomifen – für Männer mit Steroidmangel?
Bisher wird Clomifen hauptsächlich bei Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch eingesetzt, um einen Eisprung zu animieren. Seit langem wird über eine weitere Indikation von Clomifen für Männer mit Hypogonadismus diskutiert. Aber was bewirkt Clomifen bei Mann und Frau?

Wie wirkt Clomifen?
Die Funktion der Geschlechtsdrüsen (Eierstöcke und Hoden) werden vom sogenannten Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden-System gesteuert. Das war auch Thema der Schulung 1. Über den Botenstoff GnRH (Gonadotropin-Releasing-Hormon) regt der Hypothalamus die Hypophyse an, mehr LH und FSH zu bilden. Über die Blutbahn erreichen deshalb mehr LH und FSH die Geschlechtsdrüsen, die daraufhin auch mehr geschlechtsspezifische Hormone ausschütten. Das wiederum regt die Reifung von Eizellen in den Eierstöcken an und beim Mann die Bildung und Reifung von Spermien.

Wie greift das Clomifen in diesen Regelmechanismus ein?
Normalerweise signalisiert der Hormonspiegel der Sexualhormone dem Hypothalamus, ob die Hormonproduktion optimal ist. Werden aber die Steroidrezeptoren vom Hypothalamus durch Clomifen blockiert, versteht der Hypothalamus, dass es hinten und vorne an freien Steroiden im Blut fehlt (= Rückkopplungsmechanismus). Ein Mangel an Steroiden veranlasst den Hypothalamus, mehr GnRH zu bilden, damit die Hypophyse daraufhin mehr LH- und FSH auf den Weg zu schickt.
Wenn von außen aber zu viele Sexualhormone zugeführt werden, reduziert die Hypophyse die Ausschüttung der Gonadotropine, um die körpereigene Produktion der Geschlechtsorgane zu senken. Dieses faszinierende Zusammenspiel soll dazu dienen, wieder möglichst rasch auf einen normalen Hormonspiegel zu kommen.

Clomifen für die Frau
Wurde z.B. durch jahrelange hormonelle Verhütung eine Störung dieses hormonellen Systems verursacht, kann bei Frauen der Eisprung und die Regel aussetzen. Bleibt nach dem Beenden einer hormonellen Verhütung der Nachwuchs aus, wird z.B. Clomifen verabreicht. Es aktiviert den Hypothalamus zur erhöhten GnRH-Freisetzung und damit auch die Hypophyse. Damit bekommen die Eierstöcke den Befehl, mehr Sexualhormone herzustellen, um den vorgespielten Mangel zu beheben. Die damit erhöhten Östrogenspiegel sollen in diesen Fällen zum Eisprung führen.

Clomifen für den Mann
Wenn Clomifen bei Frauen manchmal zu einer Schwangerschaft führt, dann ist die Frage nicht weit, ob auch Männer mit Hodenschwäche (Hypogonadismus) von einer Clomifenbehandlung bezüglich Fertilität profitieren könnten.
Am 6. Mai 2023 wurde eine Verlaufsstudie von M. Huijben et al. veröffentlicht, in der 153 Männer mit Steroidmangel unter Clomifenbehandlung untersucht wurden. (2). Hauptsächlich wurden die Hormonanalysen von Gesamttestosteron (GT), freiem Testosteron (FT), luteinisierendem Hormon (LH) und follikelstimulierendem Hormon (FSH) erfasst.
Darüber hinaus wurden abgefragt: die Symptome des Steroidmangels, Stoffwechsel- und Lipidparameter, Hämoglobin (Hb), Hämatokrit (HKT), Prostata-spezifisches Antigen (PSA), Nebeneffekte und das Verhalten bei unbehandelten Männern.

Beobachtungen unter Clomifen
Die Mittelwerte von GT, FT, LH und FSH stiegen während der Clomifen-Behandlung an. Das Gesamttestosteron stieg von 9 auf 16 nmol/L. Ein Anstieg vom gesamt Testosteron erfolgte bei 89 % der Teilnehmer – weitgehend auch bei längerer Anwendung (!?). Bei 74 % der Patienten beobachteten die Patienten unter Clomifen eine Besserung der Symptome, die man den Steroiden zurechnete. Nebenwirkungen wurden nur wenige berichtet, und keine klinisch bedeutsamen Veränderungen des PSA, Hb und HKT.
Die Autoren schlussfolgern, dass die Gabe von Clomifencitrat eine kurz- als auch langfristig effektive Therapie bei männlichem Hypogonadismus sein könnte. Es scheint die klinischen als auch die biochemischen Marker gut zu beeinflussen, mit wenigen Nebenwirkungen und gutem Sicherheitsprofil.

Mein Kommentar (E.B.):
Na, das klingt ja alles sehr positiv. Auch weitere Anwendungsstudien die auf PubMed zu finden sind, kommen zu ähnlichen Ergebnissen. Naturgemäße Impulse zur Hypophysen-Animation wie der Mönchspfeffer, sind nicht patentierbar und deshalb wenig interessant für die Forschung der Industrie.

Bei den Mönchen war das anders. Sie lebten mit der Erfahrungsmedizin. Ich habe nach Studien gesucht, die diesbezüglich nennenswerte und unvoreingenommene Forschungsarbeit erkennen lassen – habe aber nichts dergleichen gefunden. Ich habe hier eine andere These, als das in populistischen Veröffentlichungen zu lesen ist. Es wäre für mich interessant, ob man(n) nicht die Prostata-Gesundheit plus Hypogonadismus mit Agnus Castus (Mönchspfeffer)-Urtinktur behandeln könnte, indem über die Hypophyse die Gonadenhormone angeregt werden. Das wäre dann eine ähnliche Wirkung wie es durch das Clomifen geschieht – aber vielleicht sanfter. Wir haben immerhin den Vorteil über direkte, sehr feine Speicheltest-Abfragen zu erkennen, ob unter der regelmäßigen Anwendung von Mönchspfeffer-Urtinktur, die Hormonwerte Testosteron, Progesteron, Estradiol, Estriol und DHEA steigen. Das wäre doch für unsere männlichen Patienten sehr interessant. Auch Macca scheint bei den Inkas in dieser Richtung eingesetzt worden sein.

Noch ein Aspekt wäre hier zu beachten: Es handelte sich bei den Probanden um Männer mit Hormonmängeln. Weniger Testosteron (vor den Beobachtungsjahren) bedeutet meistens auch mehr Feinfühligkeit! Ihr wisst, wie unterschiedlich Männer mit der Beobachtung von Symptomen zurechtkommen. Nebenwirkungen werden von ihnen oft erst dann ernst genommen, wenn es wirklich schlimm ist. Und wenn unter der Behandlung das Testosteron steigt, dann bleibt von einer evtl. vorausgegangenen Feinfühligkeit für den Körper nicht mehr viel übrig und Symptome werden noch weniger wahrgenommen. So könnte man auch eine Symptomverbesserung erklären – sie wurden unter mehr Testosteron einfach weniger wahrgenommen oder mehr verdrängt…

Von all den anderen Gonaden-Hormonen war ja kaum die Rede. Aber was ist mit Progesteron, Estriol und DHEA? Sie sind ja auch Gonaden-Hormone. Wie reagieren sie unter Clomifen?

Ebenso wäre hier abzufragen, an welchen Symptomen eine zu hohe Clomifen-Dosierung bei Männern zu erkennen ist. Ab wann treten unerwünschte Nebenwirkungen bei ihm auf (im Blick auf Anwendungsdauer und Dosierung)? Bei Frauen können unter Clomifen-Behandlung (laut Gelber Liste) folgende Nebenwirkungen „häufig“ auftreten: Kopfschmerzen, Sehstörungen, Unterbauchbeschwerden wie Spannungsgefühl und Blähungen, Vergrößerung der Ovarien, Brustspannen, vasomotorischer Flush und Hitzewallungen (sofort reversibel nach Absetzen der Therapie), Übelkeit und Erbrechen. Es besteht darüber hinaus die Gefahr thrombotischer Ereignisse bei starker Überstimulierung der Ovarien.

Quellenangabe: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10164424/

(1) Helmut Schatz: Clomiphen bei männlichem Hypogonadismus vor der Zulassung?
DGE-Blogbeitrag vom 28. Oktober 2015

(2) M.Huijben et al.: Clomiphene citrate: A potential alternative for testosterone therapy in hypogonadal males.
Endocrinol Diabetes Metab. 2023 May; 6(3):416. DOI:10.1002/edm2.41 https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36998229/

Zum besseren Verständnis: In englischer Literatur wird immer von „Clomiphene Citrate (CC)“ gesprochen, im Deutschen heißt es einfach Clomifen und ist als solches seit 2011 für Europa registriert.

1.4 Aktuelle Pillenübersicht für die Schwangerschaftsverhütung
Beim Nachsehen der Zusammensetzung von Produkten der 4. Pillengeneration ist mir aufgefallen, dass die Produktfülle von Verhütungspillen immer mehr zunimmt. Ich empfehle Euch, die aktuelle Liste auszudrucken und auf Eurem Schreibtisch griffbereit zu haben – oder in Eure Praxismappe einzufügen. Ihr findet sie unter
Risiko Pille: Zugelassene Antibabypillen, Inhaltsstoffe & Preise

Das erinnert mich an die erweiterte Indikation vom Entwässerungsmedikament Desogestrel für Verhütungszwecke. Die Zulassungserweiterung kam quasi über Nacht, nachdem festgestellt wurde, dass Frauen unter der Einnahme von Desogestrel steril waren. Damit wird heute auch bei Frauen entwässert, obwohl bei ihnen in den meisten Fällen keine übermäßige Wasserspeicherung vorliegt. Es ist nachvollziehbar, dass unter Einnahme von Desogestrel bei solchen Frauen das Blut dickflüssiger wird und die Thrombosegefahr steigt.

(2) Nachrichten aus dem Netzwerk

2.1 In Memoriam Daniela Kirchner
In der ersten Januar-Woche erreichte uns die Nachricht, dass Daniela Kirchner am 29.12.23 im Alter von 53 Jahren verstarb. Unsere Zusammenarbeit mit ihr begann im Jahr 2014 mit der ersten Schulungsteilnahme. Seitdem standen wir immer wieder in Kontakt. In ihrer Praxis integrierte sie etliche Therapieformen, u.a. auch die behutsame Hormonregulation. Wer mehr zu ihrer Person wissen möchte, der kann noch auf ihrer Internetseite http://www.innen-reich.de/ ihr breites Themenangebot sehen. Wir denken in großer Hochachtung an sie und trauern um den Verlust einer engagierten Therapeutin und Netzwerk-Kollegin.

2.2 Antwort zum Thema Alzheimer und Hormone im letzten Rundbrief
Es ist hochspannend was Du bezüglich Alzheimer und Östrogenen schreibst. In meinen verschiedenen Ausbildungen habe ich immer wieder gehört, dass es Experimente mit Alzheimer-Patienten gab, wo man Kokosöl regelmäßig einsetzte. Kennst Du diese auch?

Keto mojo: Treffen Sie Dr. Mary T. Newport – Neonatologin und Anwältin für die Behandlung von Alzheimer mit Ketonen

Der Erfolg blieb nicht aus: diese Menschen konnten plötzlich wieder runde Kreise zeichnen etc. Wir setzen ja in der Hormonunterstützung auch Kokosöl ein, von daher frage ich mich schon die längste Zeit, warum die Wissenschaft so fixiert ist auf die Omega 3- Fettsäuren, eine antientzündliche Ernährung aber nicht die Hormone im Visier haben. Für mich persönlich spielen die Östrogene (E2 und E3) definitiv eine Rolle, und ich bin mir fast sicher, so wie Du, dass auch das Progesteron genauso wichtig ist, nebst natürlich Omega 3 u.a. Die schuldmedizinische Studie, die Du erwähnt hast, ist doch wie so oft, eine klassisch schulmedizinische Studie: unvollständig und einseitig, oftmals manipuliert in die von der Pharma gewünschte Richtung.

Mein Kommentar: Ja, nach unseren Vorher-Nachher-Messversuchen mit äußerlicher Kokosnussöl-Einreibung profitieren Anwender in leichter Form beim E2, E3 und Progesteron. So ist es gut nachvollziehbar, dass Alzheimer- und Demenzpatienten von solch sanften Einreibungen kognitiv profitieren könnten. Und dazu braucht das Pflegepersonal kein Rezept!

2.3 Ergänzung zum Thema Sternenkinder
Zu dem Punkt „Sternenkinder“ hier noch eine Ergänzung aus dem Netzwerk:
Es gibt in Erlangen den Verein „Sternenkinder Franken“.
www.sternenkinderfranken.com
Dort arbeiten ehrenamtlich tätige Unterstützer um betroffene Familien zu begleiten. Sie nähen u.a. Kleidung für Frühchen und Sternenkinder, die in einem Paket den trauernden Eltern zugeschickt wird. Das Ganze wird über Spendengelder finanziert und ist somit für die betroffenen Familien kostenlos. ­

2.4 Ergänzung mit Eisensubstitution bei heftigen Blutungen
Eine NFP-Kollegin schreibt an mich (E.B.): „Bei meinem letzten Zyklus-Workshop hat eine Teilnehmerin berichtet, dass es ihr wegen Eisenmangel schlecht ging. Sie hatte noch keine Anämie, aber Ferritin war ganz unten. Dann bekam sie Infusionen bis sie bei einem Messwert von 100 µg/l angelangt war. Danach waren die heftigen Blutungen sofort weg und kurz darauf wurde sie mit 45 Jahren zum 4. Mal schwanger. Die Schwangerschaft war ganz toll und laut Hebamme so wenig Blutverlust bei der Geburt, wie sie es noch nie erlebt hatte.
Ich bin gespannt, was Du dazu sagst. Mein Arzt, mit dem ich zusammenarbeite, will jetzt bei einigen ähnlich betroffenen Patientinnen mit Eisentherapie eine Besserung versuchen.
Seine jungen Patientinnen hatten weitgehend Messwerte von 6-8 beim Ferritin-Wert. Die angegebenen Symptome, die bei Eisenmangel bekannt sind, hatten sie auch!
Was würdest Du statt der Infusion empfehlen?“

Antwort von E.B.:
Ferritin und das darin enthaltene Eisen ist in vieler Hinsicht für Frauen lebenswichtig. Trotzdem hat mich der Erfahrungsbericht überrascht. Was die Eisen-Substitution angeht, bevorzugen viele Kollegen in unserem Netzwerk die Eiseninfusion. Ja, nicht alle Patienten vertragen diese in gleich guter Weise. Aber vielleicht würden auch hier geringere Dosierungen und in zeitlich größerem Abstand die unerwünschten Nebenwirkungen mildern.
Hilfen über die Nahrung sind eine weitere Option. Grundsätzlich kann tierisches Eisen vom Körper besser aufgenommen werden, als das pflanzliche. Eine bessere Aufnahme von Eisen kann man durch Vitamin-C haltige Getränke vor dem Essen erzielen. Eisenhaltige Kräuter sind z.B. Brennnessel, Löwenzahn, die Wegerich-Arten, Rucola, Franzosenkraut, Gerstengras, Petersilie u.a. Eine schöne Seite dazu ist
Kräuterkeller.de: Welche Kräuter und Pflanzen enthalten besonders viel Eisen?

Nährstoffe werden ja über Kräuter und Nahrungsmittel in unterschiedlichen Zusammensetzungen dem Körper zugeführt. Die Interaktion von Nährstoffen in verschiedenen Nahrungsmitteln könnte sehr wohl die Aufnahme einzelner Komponenten (wie Eisen) erleichtern und damit effektiver machen. Wenn wir unsere Eisenversorgung auf Eisentabletten beschränken, dann ist das alles andere als naturgemäß.
Es gibt aber noch einen anderen Faktor, der unsere Fähigkeit, das aufgenommene Eisen zu halten, beeinflusst: unsere Schilddrüsenfunktion.
Arbeitet die Schilddrüse zu schwach, dann kann der Körper das aufgenommene Eisen nicht ausreichend speichern. Daher empfehle ich bei niedrigen Ferritinwerten auch die Schilddrüse mit Temperaturmessung und Symptombeobachtung abzuklären. Was nützt es, wenn viele Infusionen verabreicht werden, aber die Ferritinversorgung nur sehr kurzfristig angehoben wird?
Unser Netzwerkarzt Dr. Frank Jaschke und weitere Quellen haben interessante Zusammenhänge bezüglich Eisen aufgeführt.

Praxis Dr. Jaschke: Ferritin

Vitalstoffmedizin: Eisen – Eigenschaften – Bedarf des Menschen – Symptome bei Eisenmangel und mehr

Eisenwissen: Wofür braucht man im Körper Eisen?

(3) Nachrichten bezüglich Schulungen

3.1 Schulung 2 am 23. – 24 Februar 2024
Für die Fachschulung 2 als Live-Webinar sind noch Plätze frei. Themenschwerpunkt wird die Schilddrüse sein.

3.2 Schulung 1 am 26. – 27. April 2024
Die Fachschulung 1, die ursprünglich in Präsenzform in Erlangen vorgesehen war, haben wir zu einem Live-Webinar geändert. Ganz aufgeben möchte wir die Schulungen in Präsenzform dennoch nicht. Sobald genügend Nachfrage vorhanden ist, setzen wir wieder neue Termine an.

Ich möchte Euch auch auf die zusätzlichen Schulungen in der Schweiz aufmerksam machen, die von Sela organisiert und von Hanspeter Horsch referiert werden. Alle diese Schulungen sind Präsenzveranstaltungen! Details zur Anmeldung dazu findet Ihr unter dem Link:
https://www.sela.info/weiterbildungen/hormon-fachschulungen

 

Dieser Artikel wurde veröffentlicht auf Hormonselbsthilfe - https://hormonselbsthilfe.de

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