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Netwerk News Januar / Februar 2025

Datum: 13. März, 2025 | Kategorie:

Themen

(1) Aktuelles aus der Arbeit der Hormonselbsthilfe und CENSA
1.1 Annegret Sarembe (HP) ist neue Referentin bei den Sela-Schulungen
1.2 Ist das Schilddrüsenhormon L-Thyroxin gefährlich?
1.3 Dr. Thomas Beck: Aussagen zur Rimkus-Therapie
1.4 Statine oder Policosanol?
1.5 Schmerzen im vaginalen Bereich und Lichen sclerosus

(2) Nachrichten aus dem Netzwerk
2.1 Nachwuchs auf natürlichem Weg nach neun Abgängen
2.2 Immer noch Verwirrung über offizielle Aussagen zur Hormonsubstitution
2.3 Rückmeldung zu den letzten Netzwerk News bezüglich der Statine

Liebe Netzwerkkollegen,

Das neue Jahr begann gleich mit etlichen Hinweisen und Reaktionen von Euch, die ich noch gar nicht alle in diesen Netzwerk News unterbringen konnte. Herzlichen Dank dafür! Da im Januar wieder viele neue Netzwerkkolleginnen und Kollegen dazu kamen, hier nochmal der Hinweis, dass Ihr auf unserer Internetseite auf alle früheren Netzwerk News zugreifen könnt (Hormonselbsthilfe interner Bereich).
Ebenso sind alle, die eine Schulung 1 absolviert haben, eingeladen, uns ein Bild und einen kurzen Text über Eure Expertisen für die Webseite der Hormonselbsthilfe zu schicken. Wer das möchte, darf sich so auf der Seite „Fachkraft finden“ präsentieren.
Was ich kaum zu hoffen wagte ist doch eingetroffen: Immer mehr offizielle Behörden in den USA und im deutschsprachigen Raum, wagen erste Ansätze der Aufarbeitung zur Corona-Zeit. Neu dazugekommen sind Beiträge, die sich ausführlich mit den entschwärzten RKI-Unterlagen befassen. Der nun offen gelegte Schriftwechsel zwischen RKI und Regierung lässt einem alle Haare zu Berge stehen…. Dieses Dokument hat es wirklich in sich. Das RKI-Leak im Bundestag! Die Statements von Herrn Zuckerbergs Geständnis waren ebenso ein Zeichen dafür, dass sich in den USA so manches ändern wird – auch im medizinischen Bereich unter dem neuen Gesundheitsminister Dr. Robert Kennedy Junior. So kann das Jahr 2025 doch recht spannend werden! Euch allen ein gutes und gesegnetes Jahr 2025!

Eure Elisabeth mit dem Team der Hormonselbsthilfe

(1) Aktuelles aus der Arbeit der Hormonselbsthilfe / CENSA

1.1 Annegret Sarembe (HP) ist neue Referentin bei den Sela-Schulungen
Hanspeter Horsch möchte ab diesem Jahr endgültig seine Rente ernst nehmen und deshalb keine Hormonschulungen mehr halten. Das brachte die Frage mit sich, wer diesbezüglich in seine Fußstapfen steigt. Den sehr beliebten Hanspeter zu ersetzen, ist wirklich eine Herausforderung! Annegret Sarembe ist bereit, diese Aufgabe anzunehmen. Sie gehört zu den lang erfahrenen Heilpraktikerinnen, die seit 2016 eng mit uns zusammenarbeitet. Sie referiert bereits in deutschen Heilpraktiker-Schulen über verschiedene Gesundheitsthemen und war ursprünglich u.a. im schulischen Lehramt ausgebildet und tätig. Daher freue ich mich sehr, dass die Präsenz-Schulungen in Bern weiterlaufen können. Die Termine und Anmeldungsmöglichkeiten findet Ihr unter https://www.sela.info/weiterbildungen/hormon-fachschulungen
Wer Annegret Sarembe näher kennenlernen möchte, der kann zwei Vorträge von ihr in naher Zukunft besuchen:
26. Februar 2025 19.30 Uhr „Der Darm – wichtig für Leib und Seele“; Landeskirchliche Gemeinschaft Rothenburg, Alter Stadtgraben 32, Rothenburg ob der Tauber
13. März 2025 19.30 Uhr „Schilddrüse“, Landfrauen Buchenbach
Ihre Internetseite: Home – Praxis für Naturmedizin Annegret Sarembe

1.2 Ist das Schilddrüsenhormon L-Thyroxin gefährlich?
Zur Behandlung von Schilddrüsenunterfunktion wird in heutigen Arztpraxen fast immer ein Produkt mit dem Hormon Thyroxin (T4) eingesetzt. Egal, ob es sich im Einzelfall um eine gemäßigte, zeitweise oder sehr ausgeprägte Schilddrüsen(SD)-Unterfunktion handelt, es wird meistens ein L-Thyroxin, Euthyrox oder Levothyroxin verordnetet (also Monotherapie mit T4). Je nach Messwerten oder weiteren Untersuchungen, entscheidet die behandelnde Fachkraft meistens eine Dosis von 75 bis 100 Mikrogramm Thyroxin. Bei einer Hashimoto-Autonomie der SD ist das leider selten anders – wenn sie denn überhaupt erkannt wurde… Und nun behauptet eine Studie von Radiologen und Endokrinologen: Der Wirkstoff Thyroxin ist gefährlich für die Knochen!

Diese Studie wurde im November 2024 bei einem medizinischen Kongress präsentiert. Das Ergebnis enthielt die Warnung, dass bei einer L-Thyroxin-Therapie mögliche, unerwünschte Nebenwirkungen für die Knochen auftreten können. Mehrere Pressemedien haben diese „neuen Erkenntnisse“ der Studie aufgegriffen und (mehr oder weniger) reißerisch bearbeitet.

Dass L-Thyroxin-Gaben in unangemessen hoher Dosierung eine Osteoporose begünstigen kann, steht im Beipackzettel von L-Thyroxin 50 – und das nicht erst seit Herbst 2024. Daher wundert mich die Aufregung zu diesen angeblich neuen Erkenntnissen. Seit wir SD-Schulungen anbieten, weise ich explizit darauf hin, dass man spätestens bei einer beginnenden Osteopenie die SD-Funktion und Therapie unter die Lupe nehmen sollte. Daher kann ich die „neuen“ Studienergebnisse nur bestätigen. Wir können leider auch bestätigen, dass bei Osteoporose-Patienten nicht immer dieser mögliche Zusammenhang einer eventuellen SD-Überdosierung abgefragt wird.

Schauen wir uns diese Studie etwas genauer an! Besonders brisant ist folgende Bemerkung: Es wurden für diese Studie eine Gruppe von 81 Senioren (über 65 Jahren) ausgewählt. Sie wurden gebeten, trotz gesunder Schilddrüsenfunktion und normalen TSH-Werten (TSH 0.4 – 5.0 µg/ml) eine festgelegte Thyroxin-Dosis einzunehmen. Nach durchschnittlich sechs Jahren der Einnahme von L-Thyroxin, mit Kontrollwerten im offiziellen Referenzbereich (TSH 0.4 – 5.0 µg/ml), ging bei den anwendenden Probanden die Knochendichte und Knochenmasse stärker zurück, als bei denjenigen, die das Hormon nicht eingenommen haben. 364 Senioren bildeten die Kontrollgruppe, die keine Schilddrüsenmedikamente schluckten.

Auch wenn die erwähnte Studie von Endokrinologen und Radiologen konzipiert wurde, möchte ich trotzdem ein paar Fragen stellen:

  1. Mit welchen Dosierungen wurde bei den Probanden gearbeitet? Ist die Dosis nicht relevant bei einer solchen Studie? In keiner einzigen Quelle zu dieser Studie habe ich eine Dosisangabe gefunden.
  2. Wenn ein Mensch keine SD-Schwäche hat und ich gebe trotzdem zusätzliche Hormone, was erwartet dann ein gesunder Menschenverstand? (1. Eine Überversorgung mit dafür typischen Symptomen. 2. Ein Nachlassen der körpereigenen SD-Funktion / Versorgung.)
  3. Was ist mit der allgemein bekannten Erkenntnis: Die Dosis macht das Gift!? Gilt das bei den SD-Hormonmedikamenten etwa nicht?
  4. Liefert das Studienergebnis nicht auch ein Fragezeichen hinter dem angeblich „normalen“ Zielbereich vom TSH von 0,4-5.0 µg/ml? Müsste man denn dann nicht wenigstens den unteren Messbereich höher setzen, um tatsächliche Folgeschäden einer zu hohen SD-Versorgung rechtzeitig erkennen zu können?

Beide Studienleiter kamen zu dem Schluss:
„Unsere Studie legt nahe, dass die Einnahme von Levothyroxin (selbst bei Einhaltung der aktuellen Richtlinien) mit einem stärkeren Knochenschwund bei älteren Erwachsenen verbunden zu sein scheint“, schreibt Shadpour Demehri, Co-Autor der Studie und Professor für Radiologie an der Johns Hopkins University. Er schlussfolgert: „Die Daten zeigen, dass ein erheblicher Anteil der Schilddrüsenhormon-Verschreibungen für ältere Erwachsene ohne Schilddrüsenunterfunktion, berechtigte Bedenken hinsichtlich eines nachfolgenden relativen SD-Überschusses aufkommen lässt – selbst wenn die Zielwerte im (TSH-) Referenzbereich bleiben.“ (Brauche ich für diese Erkenntnis eine Studie?)

RSNA Press Release Common Thyroid Medicine Linked to Bone Loss

1.3 Dr. Thomas Beck: Aussagen zur Rimkus-Therapie
Von mehreren Seiten wurde ich auf einen Artikel von Dr. Thomas Beck aufmerksam gemacht. Darin steht manches recht anschaulich erklärt. Zu seinen Thesen und Erfahrungen muss hinzugefügt werden, dass sie rein auf den Messungen von Serumtests basieren. Da medizinische Fachkräfte unseres Netzwerks viele ehemalige „Rimkus-Patienten“ begleiten, sehen wir auch unerwünschte Folgen solch einer Vorgehensweise und wir kennen die Kontrollwerte im Speichelhormontest. Es ist so faszinierend zu beobachten, wie unterschiedlich orale und transdermale Anwendung ankommen und auch wie gleiche Wirkstoffmengen unterschiedlich bei Patienten ankommen. Ich behaupte nicht, dass unsere Vorgehensweise immer die bessere ist. Kurzfristig sind höhere Dosierungen manchmal schneller spürbar. Wenn aber dauerhafte Überdosierungen in eine Resistenz führen, dann wird es für viele Patienten ungemütlich…

Neben vielen richtigen Darlegungen sind etliche Aussagen in diesem Artikel zu hinterfragen:
Quelle zaenmagazin 16. Jahrgang 4/2024, Seiten 2-8

Behauptung 1) Dr. Thomas Beck: „Die Entdeckung der bioidentischen (= human identischen) Hormone geht zurück auf den deutschen Arzt Dr. med. Volker Rimkus.“ Dazu ein paar Informationen, die diese Behauptung etwas geraderücken. Mehr findet Ihr auf unserer Website der Hormonselbsthilfe unter https://hormonselbsthilfe.de/selbsthilfe/themen/geschichte-der-hormonforschung/

  1. Auf Dr. Becks eigener Internetseite sind wenigstens zwei sehr frühe, tatsächliche Entdecker aufgeführt: Adolf Butenandt und Russel Earl Marker. Aber auch Adalbert Doisy und Ernst Laqueur sind hier unbedingt zu nennen. Das Progesteron wurde im Jahr 1929 (gleichzeitig, aber voneinander unabhängig) von Doisy und Butenandt entdeckt. Die Hormone zu extrahieren und dann auch für ein Produkt herzustellen, sind wichtige Grundlagen für eine Substitution.
  2. Bereits vor 1952 hat ein französischer Gynäkologe mit ca. 20 mg/Tag körperidentischem, nicht mikronisiertem Progesteron-Kapseln viele Frauen mit Prämenstruellem Syndrom (PMS) sehr erfolgreich behandelt. Seine Arbeit wurde von seinen französischen Gynäkologen-Kollegen in aller Öffentlichkeit verlacht. Da er seine Beobachtungen und Thesen noch nicht mit Hormontests belegen konnte, gab er unter dem Druck der medizinischen Zunft seine Progesteron-Forschung zutiefst entmutigt auf. Nicht einmal sein Name ist noch bekannt.
  3. Die britische Gynäkologin, Dr. Katharina Dalton, griff die Behandlungserfolge vom französischen Kollegen auf. Sie war selbst Betroffene! Damit ihre Progesteron-Therapie in Serumtests auch sichtbar ist, arbeitete sie mit bis zu 600 mg Progesteron (oral) pro Dosis – manchmal mehrfach am Tag! Ihre Forschungsarbeit und Therapie bei hormonellen Störungen bei Frauen war so erfolgreich, dass Ihre Erkenntnisse sogar die britische Rechtsprechung beeinflusst hatte. Sie veröffentlichte ihre erste wissenschaftliche Arbeit im Jahr 1953.
  4. Amerikanische Ärzte griffen Frau Dr. Daltons Progesteron-Therapie auf und entwickelten mit pharmazeutischer Hilfe ein mikronisiertes Progesteron-Pulver, das in Cremes eingearbeitet werden konnte. Die Verfeinerung des Hormongranulats ermöglichte eine transdermale Anwendung. Man konnte damit sehr viel effektiver den Wirkstoff durch die Haut schleusen und deshalb deutlich niedriger dosieren, als das Frau Dr. Dalton praktizierte. Es entstanden erste Bücher zum Thema „Natürliche Hormone“ „PMS“ und Naturgemäße Frauenheilkunde, wie z.B. von Dr. Mortorano (USA) und andere amerikanische Ärzte, die schon vor Dr. John R. Lee und seinen Zeitgenossen mit natürlichem Progesteron arbeiteten.

Als ich Dr. Rimkus im Jahr 2002 bei einer Fernseh-Show persönlich begegnete, propagierte er die Behandlung mit naturgemäßem 17-ß-Estradiol für Männer. Auch das Testosteron wurde damals von ihm erwähnt. Nach unserem Gespräch nach den Show-Aufnahmen beschäftigte er sich zunehmend mit dem Progesteron. Erst sehr viel später entwickelte er die patentierten „Rimkus-Kapseln“ mit festgelegten Dosierungen von Estradiol und Progesteron, teilweise auch mit Testosteron kombiniert. Nur dafür vertraglich festgelegte Apotheken dürfen diese Kapseln herstellen.

Dr. Beck: Pflanzliche Hormone sind gefährlich?

  1. Dr. Beck behauptet: „Dasselbe gilt für pflanzliche Hormone (Phytohormone), die aufgrund Ihrer Strukturunterschiede im Vergleich zu menschlichen Sexualhormonen massive Schäden anrichten können [10, 11].“Richtig ist, dass pflanzliche Hormone meistens eine andere Molekül-Struktur haben. Aber eine gesunde Leber und ein gesunder Darm können dazu beitragen, dass pflanzliche Hormone in menschliche Hormone im Körper synthetisiert werden können. Die Kühe bekommen Rotklee gefüttert, damit sie mehr Milch geben. Masttiere werden mit Soja gefüttert, damit sie mehr Fett ansetzen und Wasser speichern. Das fördert das Schlachtgewicht. Genauso sehen wir bei Menschen im Speichelhormontest sehr wohl überraschende Estradiol-Werte, wenn eine ähnliche Nahrung(sergänzung) dauerhaft eingenommen wird. Auch hier gilt: Die Dosis entscheidet, ob ein Wirkstoff schadet oder nutzt!
  2. Dr. Beck: „Historisch gelangte die „red clover disease“ zu trauriger Berühmtheit, als in Australien bei Schafen ein dramatisches Tiersterben einsetzte, weil der östrogenhaltige rote Klee die weiblichen Schafe unfruchtbar machte und bei männlichen Tieren zu dramatischen Veränderungen der Schafhoden führte.Wenn Schafe sterben oder unfruchtbar werden, dann hätte ich eher die aggressiven Chemikalien verdächtigt mit denen Australier ihre Felder per Flugzeug einsprühen. In Unkrautvernichtern sind z.B. synthetische Wachstumshormone enthalten, die dafür sorgen, dass sich Unkraut tot wächst. Eine zweite Erklärung wäre: Wenn Schafe immer nur Rotklee zu fressen bekommen, dann ist das eine sehr einseitige und für Schafe unnatürliche Nahrung. Ja, auch dadurch kann sich ein naturgemäßes Hormongleichgewicht sehr verschieben – mit unerwünschten Folgen. Aber daraus zu schlussfolgern, dass pflanzliche Hormone generell sehr gefährlich wären ist schon eine sehr wilde Theorie.

Dr. Beck: „Entgegen anders lautender Behauptungen ist Östrogen tatsächlich kein „gefährliches“ Hormon. Die weit verbreitete Angst vor Östrogen geht auf eine Vielzahl von Studien zurück, in denen regelmäßig ein massiver Anstieg von unerwünschten Wirkungen nachgewiesen wurde, sofern die üblichen modifizierten Hormonderivate eingesetzt wurden. Allerdings werden im Rahmen der Rimkus-Therapie eben gerade keine solchen modifizierten Hormonderivate verwendet, sondern die unveränderten Hormone in Originalstruktur.“

Frage: Von welchem Östrogen spricht hier Dr. Beck? Estron? Estradiol? Estriol? Oder andere körpereigene Östrogenarten? Je nach Östrogenvariante können unterschiedliche Mengen oder Dosierungen sehr wohl grenzwertig oder extreme Überdosierungen ergeben. Bei einem Krebspatienten werden die meisten Onkologen sehr vor den hoch dosierten Kapseln der Rimkus-Therapie warnen. Zu Recht! Auch wir im Netzwerk der Hormonselbsthilfe stellen solch eine Aussage infrage! Jeder Wirkstoff, den wir zu uns nehmen (ob oral oder transdermal) kann langfristig ab einer gewissen Dosisgröße gefährlich werden. Das ist beim Salz genauso wie beim Wein und definitiv auch bei Hormonen. Die therapeutische Breite ist beim Estradiol besonders schmal – auch bei anderen körperidentischen Hormonen. Was in kleinen Dosierungen sehr hilfreich sein kann, wird schnell zum Gift, wenn die Dosis zu hoch ist.

Abschließender Kommentar: Mir ist es wichtig, dass bei aller Meinungsverschiedenheit mit Dr. Rimkus und Dr. Thomas Beck ich sie als Ärzte achte und wertschätze. Wir könnten ja auch miteinander lernen – oder nicht?

1.4 Statine oder Policosanol?
In Ergänzung zum Artikel in den letzten Netzwerk News über die Statine, möchte ich über eine interessante Forschungsarbeit informieren: Ein natürlicher Zuckerrohrextrakt, namens Policosanol, scheint sich zu einer vielversprechenden Alternative oder Ergänzung zu Statinen zu bewähren. Er dient zur Senkung von Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie ein außergewöhnlich hoher Cholesterinspiegel oder Blutdruck-Entgleisungen gleichermaßen.

Aber es gibt noch mehr Vorteile einer Behandlung mit Policosanol. Am besten ist das sichtbar zu machen, wenn man die Wirkungen von Statinen mit denen von Policosanol vergleicht: Die meisten Statine werden verdächtigt, die entzündungshemmende HDL-Fähigkeit zu verschlechtern. Zu diesem Schluss kommt eine Metaanalyse aus dem Jahr 2018. Darüber hinaus verbessert keine derzeit zugelassene Statintherapie die HDL-Funktion und das antioxidative Potenzial direkt, so wie es bei der Behandlung mit Policosanol der Fall ist.
Die Stabilisierung nicht nur von Blutdruck und Cholesterinparametern, sondern auch vom Zuckerstoffwechsel, sind Extrajoker vom kubanischen Zuckerrohr gewonnenen Policosanol. Zusätzlich senkt es die Leberenzymmarker für Entzündungen und Verletzungen um bis zu 17% – was auf eine schützende, entzündungshemmende Wirkung auf die Leber hinweist.
Statine sind dagegen dafür bekannt, dass sie in manchen Fällen zu den Verursachern von medikamenteninduzierten Leberschäden gehören.
In den letzten Netzwerk News sind noch mehr bekannte Nebenwirkungen aufgeführt. Von Muskelproblemen und Diabetes, bis hin zu kognitiven Beeinträchtigungen und neurologischen Erkrankungen. Bei der Behandlung mit Policosanol ist von alldem in den letzten 25 Jahren nichts beobachtet worden.

Vergleich von Policosanol mit z.B. Lipitor
Im Vergleich zu häufig verordneten Statinen wie Atorvastatin (in Lipitor) schneidet das Policosanol in mehrfacher Hinsicht sehr gut ab:

Wirksamkeit:

Sicherheit und Nebenwirkungen:

Kosten und Zugänglichkeit:

1.5 Schmerzen im vaginalen Bereich und Lichen sclerosus
Unsere Netzwerkkollegin, Renate Bruckmann, hat einen sehr interessanten Artikel über Schmerzen beim Sex (Vaginismus) geschrieben, den ich hier mit freundlicher Genehmigung als Link weitergeben darf. Darin kommt u.a. auch Lichen sclerosus zur Sprache. Mich haben die interessanten Infos über noch weniger bekannte Zusammenhänge bei schmerzhaftem Koitus fasziniert. Unter diesem Link kommt ihr direkt zum erwähnten Artikel: Schmerzen beim SEX – Frauen

Im Artikel erwähnt Renate den Verein Lichen sclerosus in der Schweiz, der vielleicht für manchen von Euch interessant sein könnte. Verein Lichen Sclerosus – europaweit engagiert – Home. Ihr findet den Artikel in der App „Gesund Move“ für den PC/Laptop https://praxisbruckman1.goodbarber.app/

(2) Nachrichten aus dem Netzwerk

2.1 Nachwuchs auf natürlichem Weg nach neun Abgängen
Sonja Heilig schreibt: „Ja es ist wirklich erstaunlich, was man mit natürlicher Hormon- Regulation alles schaffen kann… Mein persönliches Highlight im Jahr 2024 war eine Frau, die bereits 9-mal ein Kind in der Frühschwangerschaft verloren hatte. Von ihren Ärzten wurde ihr gesagt, dass sie keine Chance auf Nachwuchs hätte. Sie ist nun seit dem vergangenen Jahr eine absolut überglückliche Mutter von einer kleinen Tochter!!!!! “
Mein Kommentar: Wenn man als Fachkraft zu so einem Wunder beitragen kann, dann ist das unbeschreiblich erfüllend.

2.2 Immer noch Verwirrung über offizielle Aussagen zur Hormonsubstitution
Eine Netzwerkkollegin schreibt: Ich bin letzte Woche auf eine Information gestoßen, die mich etwas verunsichert hat: „Progesteron über die Haut schützt die Gebärmutterschleimhaut nicht ausreichend, wenn noch Östrogene (ebenfalls über die Haut) gegeben werden. Das Progesteron über die Haut macht dann nur Effekte für die Psyche und den Schlaf, aber die Gebärmutterschleimhaut wird nicht unterstützt. Das wäre nur der Fall, wenn Progesteron vaginal oder oral eingenommen wird.“ Was sagst du dazu?

Meine Antwort: Man denke einfach mal mit dem gesunden Menschenverstand über diese berichtete Behauptung nach. Wie ist es möglich, dass ein Wirkstoff, der direkt im Blutkreislauf unterwegs ist, NICHT auch in der Gebärmutterwand landet? Hat der Uterus einen eigenen, unabhängigen Blutkreislauf? Wieso soll das beim Gynokadin funktionieren und beim Progesteron nicht? Eine vaginale Anwendung funktioniert doch auch transdermal – oder etwa nicht?

2.3 Rückmeldung zu den letzten Netzwerk News bezüglich der Statine
Eine Netzwerk-Ärztin schreibt: …Umso wichtiger empfinde ich es, dass du auch die schulmedizinische Seite kennst und das Gute wertschätzt bzw. ausgewogen berichtest. Da ich ja seit Jahren als Hausärztin tätig bin, ist mir das Thema „Statine“ und Medikamente wie Novaminsulfon etc. vertraut. Da würde ich mir wünschen, dass du auch mal die schulmedizinische Seite beleuchtest. Wir verschreiben nicht einfach so Novaminsulfon- wir müssen über die Risiken aufklären. Aber angesichts oft multipler Begleiterkrankungen ist dies oft das Medikament mit den geringsten Nebenwirkungen…
Statine können ein Segen sein für Menschen mit KHK – sie stabilisieren Plaques, die bereits da sind. Natürlich sollten sie nicht einfach als Lifestyle Medikament ab 40 Jahren genommen werden. Das ist Nonsens- und dafür gibt es auch keine Daten.
 
Betreffend das Buch „Women on Fire“:  Ich denke das Positive daran ist, dass die Frauen die Angst vor Hormonersatztherapien verlieren. Seit dem Buch habe ich wesentlich mehr Frauen in den Wechseljahren, die ich beraten kann. Das ist positiv. Die Ärztin schreibt ja auch gute Dinge. Zumindest wird das Thema wieder mehr publik… (Was Frauenärzte daraus machen ist natürlich nicht immer gut – aber nur das Negative in euren Netzwerk News zu schreiben, finde ich traurig).

Meine Antwort: Liebe XX, vielen Dank für Deine spontane Rückmeldung! Dass die Schulmedizin „nur schlecht“ ist, wollte ich niemals rüberbringen. Wenn ich keine Alternativen kenne, dann sind Statine sehr wohl eine mögliche Therapie. Statine gehören zum grundsätzlichen Einmaleins der heutigen Medizin. Das ist jedem Arzt bekannt. Wer dabei bleiben will, hat die Freiheit, diese auch weiter zu verschreiben. Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, Euch über schulmedizinische Leitlinien und Selbstverständlichkeiten zu belehren. Die Aussagen des Artikels stammen übrigens nicht von mir, wie Du an der Quellenangabe erkennen kannst. Die Frage ist ja auch: Welche Informationen bekommen unsere Fachkräfte und welche nicht? (Siehe Corona, Impfungen, Novalgin, HET, Fluorid und vieles andere.)
Unsere Netzwerk News sind für diejenigen gedacht, die neben den gewohnten Leitlinien nach alternativen Erfahrungen fragen. Jede Anwendung hat ab einer gewissen Häufigkeit und Dosis zwei Seiten – auch die Hormontherapie. Menschen zu sensibilisieren, Ursachen ihrer Krankheiten zu erkennen und möglichst selber zu beseitigen, ist für viele Netzwerkkollegen eine Herausforderung. Dazu braucht es Informationen und Erfahrung anderer Therapeuten. Genau das versuchen wir im Netzwerk mit den Rundmails zu ermöglichen.
Zum Abwägen und Begründen einer Behandlung, muss man ja auch die Beobachtungen einfließen lassen, die nicht im Beipackzettel aufgeführt sind. Wenn eine Fachkraft sich bei allen Patienten die Zeit nimmt, individuelle Pro und Kontras zu erklären und ein behutsames Abwägen von individuellen Bedürfnissen, dann ist deren Arbeit herausragend und gar nicht hoch genug zu würdigen.
Ich sehe meine Aufgabe darin, hormonrelevante Informationen von Netzwerkkollegen und Wissenschaft zu sammeln und weiterzugeben. Ja, da gibt es widersprüchliche Ansichten und Überzeugungen. Aber jeder hat ja die Freiheit abzuwägen, was er/sie übernimmt. Ich schreibe niemandem vor, was man in der Praxis umsetzt. Aber ich bitte darum, einen hinterfragenden Artikel nicht dahingehend zu verstehen, dass alles, was in der universitären Medizin gelehrt wird, falsch sei. Forschung und Wissenschaft leben davon, dass bisherige Überzeugungen und Studien hinterfragt werden. Das sollten sie zumindest…

Zum Buch „Women on Fire“: Ich habe mich anfänglich auch über die neue Buchveröffentlichung gefreut, in der Hoffnung, dass mehr Informationen über Hormone ins Land schwappen. Wir sehen in dem Buch aber auch die Festlegung auf die Anwendungen der neuen Leitlinie kritisch. Ein bisschen Wahrheit vermischt sich oft mit handfesten Fragwürdigkeiten. Dabei sollten wir uns auch trauen, das eine vom anderen zu unterscheiden und beim Namen zu nennen.

 

Dieser Artikel wurde veröffentlicht auf Hormonselbsthilfe - https://hormonselbsthilfe.de

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